Geflügelgesundheit
Phagentherapie erstmals in Brasilien im Einsatz
In Brasilien ist erstmals ein Phagenprodukt zugelassen und in der Geflügelmast im Einsatz. Im „Future of Poultry“-Podcast berichtet der CTO von PhageLab.
von DGS Redaktion Quelle WATTPoultry.com erschienen am 30.09.2024
Bakteriophage bekämpfen krankheitserregende Bakterien und könnten dazu beitragen, den Antibiotikaeinsatz in der Geflügelhaltung zu reduzieren. © nobeastsofierce/Shutterstock.com
Phagen, oder Bakteriophagen, sind Viren, die gezielt Bakterien angreifen und abtöten. Diese Methode gewinnt zunehmend an Bedeutung und könnte in der Geflügelhaltung zu einer alternativen Behandlungsmethode zu Antibiotika werden. Im „Future of Poultry“ Podcast spricht Mark Clements, Chefredakteur des Magazins „Poultry“, mit Pablo Cifuentes, Chief Technology Officer (CTO) bei PhageLab, über die wachsende Bedeutung von Phagen in der Geflügelhaltung.
PhageLab, ein Unternehmen mit Sitz in Chile, hat sich auf die Entwicklung von Phagenprodukten spezialisiert. PhageLab konzentriert sich aktuell auf zwei Bakterien, die relevant für die Geflügelbranche sind: Salmonellen und E. coli. Dafür wurde ein Produkt namens „Formida“ entwickelt, das als flüssiger Futterzusatz verabreicht wird und dazu beiträgt, die Symptome und Sterblichkeit bei Hühnern zu verringern. Dieses Produkt wurde kürzlich in Brasilien zugelassen, nachdem es mehrere Sicherheits- und Wirksamkeitsprüfungen durchlaufen hatte.
Die Verbreitung von Phagenprodukten werde jedoch noch durch unklare rechtliche Rahmenbedingungen erschwert, da Phagen sowohl als lebende Organismen als auch als Viren gelten, berichtet Cifuentes im Podcast. Er ist jedoch zuversichtlich, dass der Einsatz von Phagen in der Geflügelbranche in Zukunft zunehmen wird.
