Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Gänseerzeugung

Gänsefleisch: Importe und Erzeugung rückläufig

Essen die Deutschen weniger Gans zu Weihnachten? 2023 wurde mit 12.100 t Gänsefleisch nur noch halb so viel importiert wie zehn Jahre zuvor (-50,6 %).

von DGS Quelle Destatis erschienen am 06.11.2024
Die deutschen Gänsehalter stehen seit Jahren schon vor großen Herausforderungen. Stopfleberproduktion, Lebendrupf oder Mindestlöhne – neben der Aviären Influenza bedroht in erster Linie der ungleiche europäische Wettbewerb heimische Betriebe. © Nährig/DGS
Artikel teilen:

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 5. November 2024 mitteilte, sind die Importe von Gänsefleisch 2023 gesunken. Waren 2013 noch gut 24.500 t aus dem Ausland eingeführt worden, sind es zehn Jahre später nur noch 12.100 t. Der Großteil des importierten Gänsefleisches stammte 2023 wie in den Vorjahren aus osteuropäischen EU-Staaten: Mit 9.500 t wurden gut drei Viertel (78,5 %) aus Polen eingeführt, knapp 2.400 t beziehungsweise ein Fünftel (19,5 %) der Gänsefleisch-Importe kamen aus Ungarn.

Billigware versus hohen Tierschutz

Der Selbstversorgungsgrad mit Gänsefleisch ist in den vergangenen Jahren zwar leicht gestiegen (laut MEG-Schätzungen und mit Einberechnung der Hausschlachtungen auf ca. 25 %), bleibt aber ganz klar hinter der Eigenversorgung zurück. Grund dafür ist neben der Aviären Influenza in erster Linie die Stopfleberproduktion, der Lebendrupf oder auch das hohe Lohnkostengefälle innerhalb der EU, was den deutschen Betrieben Wettbewerbsfähigkeit koste. Wie der Bundesverband Bäuerliche Gänsehaltung e. V. (BBG) im Juli mitteilte, werde in Polen Tiefkühlware unter 2 Euro je kg verkauft – ein Preis, zu dem kein deutscher Gänsehalter produzieren könne. Für hiesige Gänsehalter sei es somit kaum möglich, eine Umsatzrendite von 5 % zu erwirtschaften.

Die Importe von Gänsefleisch sind in den vergangenen Jahren deutlich rückläufig. Auch die Eigenerzeugung in Deutschland fiel 2023 gegenüber den Vorjahren geringer aus.
Die Importe von Gänsefleisch sind in den vergangenen Jahren deutlich rückläufig. Auch die Eigenerzeugung in Deutschland viel 2023 gegenüber den Vorjahren geringer aus. © Destatis

Gänsefleisch bleibt saisonales Produkt

Aus der gewerblichen Schlachtung in Deutschland kommt nur ein kleinerer Teil des Angebotes an Gänsefleisch. 2023 wurden knapp 2.300 t Gänsefleisch erzeugt, das war ein Rückgang gegenüber 2013 um 18,3 %. Allerdings schätzt die MEG die Nettoeigenerzeugung in 2023 auf ca. 3.600 t Geflügelfleisch – viele der kleineren Betriebe werden in der Statistik nicht erfasst. Knapp 80 % der Schlachtmenge stammte im vergangenen Jahr aus dem letzten Quartal.

Verglichen mit anderen Geflügelarten spielt Gänsefleisch hierzulande nur zu Weihnachten eine Rolle. 0,1 % der 1,6 Mio. t Geflügelfleisch aus gewerblicher Schlachtung in Deutschland stammten im Jahr 2023 von Gänsen. Zum Vergleich: 1,4 % stammten von Enten, 26,7 % von Puten und mit 69,4 % der mit Abstand größte Anteil von Broilern.

Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.