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EZG für Schlachtvieh Allgäu

Schlachtkühe werden knapp

Nachdem die Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh Allgäu w. V. Kaufbeuren in ihrem 40. Jubiläumsjahr auf einen Umsatzrekord zurückblicken konnte, fiel das Jahr 2014 umsatzmäßig nicht mehr so stark aus. Der Gesamtumsatz der EZG und der Allgäu Schlachtvieh GmbH ging 2014 gegenüber Vorjahr um über 5 Mio. Euro auf 45 Mio. Euro zurück. Das Jahresergebnis lag bei 186.000 Euro.

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Volles Haus im Ochsen in Kißlegg: Berthold Kirchmaier, Geschäftsführer der EZG für Schlachtvieh Allgäu w.V., vermarktet die Tiere direkt aus den Betrieben heraus, ohne Zwischenhandel. Im Allgäu ist die EZG der größte Anbieter von Schlachtvieh.
Volles Haus im Ochsen in Kißlegg: Berthold Kirchmaier, Geschäftsführer der EZG für Schlachtvieh Allgäu w.V., vermarktet die Tiere direkt aus den Betrieben heraus, ohne Zwischenhandel. Im Allgäu ist die EZG der größte Anbieter von Schlachtvieh.bor
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Grund für den Umsatzrückgang war das niedrigere Preisniveau für Kälber, Kühe und Jungbullen. Die Vermarktungszahlen hingegen waren in der EZG nur leicht rückläufig. Sie konnten durch Zuwächse in der GmbH weitestgehend ausgeglichen werden. So wurden über die EZG 2014 wieder insgesamt 37.524 Stück Kühe, Färsen, Bullen und Kälber verkauft (Vorjahr: 38.746), darunter 25.458 Kühe (Vorjahr: 26.271). Bei der GmbH waren es 2014 insgesamt 5292 Stück Vieh (Vorjahr: 5019). Neben den Rindern werden jedes Jahr auch rund 50.000 Schweine verkauft. „Wir könnten mehr Schweine verkaufen, aber das wollen wir nicht, weil wir die Metzgerschiene weiter fahren wollen“, meinte Berthold Kirchmaier, EZG-Geschäftsführer, auf der Mitgliederversammlung am 10. März in Kisslegg.

Konzentration nimmt zu
Trotz Strukturwandel hält die EZG schon seit Jahren über 5000 Mitglieder. Im Jahr 2014 kamen fast 200 Neumitglieder hinzu bei über 250 Kündigungen. Ende Dezember 2014 betrug der Mitgliederstand 5228 (Vorjahr: 5284). Kirchmaier bedauerte, dass der Schlachthof in Leutkirch schließen musste. „Wir haben Leutkirch gestützt. An uns hat es nicht gelegen.“ Aber klar ist für ihn aber auch: „Ein Schlachtbetrieb mit 700 Stück Vieh in der Woche ist heutzutage nicht mehr tragbar.“ Aktuell gehen über die EZG etwa 500 bis 600 Stück Vieh pro Woche nach Buchloe, 150 bis 180 nach Kempten und 15 bis 20 nach Ulm. Weil in den vergangenen Wochen weniger Kühe auf dem Markt waren, hat sich der Preis erholt. Die Kühe notieren bereits wieder über 3 Euro und die Jungbullen liegen bei fast 4 Euro. Im Jahr 2014 sind die Jungbullenpreise auf 3,50 Euro pro kg Schlachtgewicht gefallen, das hat auch die Kühe mitgezogen auf 2,80 Euro pro kg SG. In den nächsten Monaten, so die Einschätzung,  dürften die Schlachtkühe knapp bleiben.

Biosparte entwickelt sich hervorragend
Hervorragend entwickelt hat sich bei der EZG der Biobereich mit seinen rund 750 Mitgliedern. „Biofleisch ist sehr gut abzusetzen, die Nachfrage ist enorm. Wir könnten mehr Tiere verkaufen“, so Kirchmaier. Bei den Kühen ist gerade Hackfleisch eine interessante Schiene. Überhaupt habe man es in den letzten Jahren geschafft, das Fleisch immer höher zu veredeln. „Optimal ausgereifte Kühe, ruhig etwas Fett, sind im Geschmack oftmals besser als Bullenfleisch“, findet Kirchmaier. Über das EZG Braunvieh-Programm gehe gut gereiftes Kuhfleisch nach Frankreich – in ein Land, in dem gutes Essen und auch die Rindfleischerzeugung zuhause sind.  Für Bioqualität gibt es bei den Kühen einen Zuschlag von 55 Cent pro kg SG. Diese 55 Cent fließen in die bayerische Notierung mit ein und helfen so mit, das gesamte Preisniveau um 3 bis 8 Cent nach oben zu ziehen, erläuterte Kirchmaier. Den Trend für Bio sieht er weiterhin positiv.

Gremien gewählt
Im 17-köpfigen Beirat der EZG ist das Württembergische Allgäu mit vier Personen vertreten. Ausgeschieden auf eigenen Wunsch ist der langjährige Beirat Walter Böhmer. Für ihn wählten die Mitglieder Mathias Harsch. Für Paul Straub wurde Christoph Lingg in den Beirat gewählt und für Martin Kirchmann sein Sohn Peter Kirchmann. Wiedergewählt in den Beirat wurde Kurt Schlagenhauf. 

Schlachtbranche steht vor großen Herausforderungen
Wie Edgar Gärtner von der Moksel GmbH berichtete, kann in der Schlachtbranche nur überleben, wer die Kosten besonders gut im Griff hat. Grund für die Schließung des Leukircher Schlachhofs war die Notwendigkeit zu einer besseren kundenspezifischen Sortierung, was nur mit Hilfe von höheren Schlachtzahlen und einer moderneren Technik zu erreichen gewesen war. Erforderlich war auch eine günstigere Logistik für den Export. Dies alles sei nun in Buchloe gegeben. Wichtig für den regionalen Markt, so Gärtner, seien die Qualitätsstandards QS bzw. QM. Diese Programme seien für Kühe, derzeit liege man bei 55 Prozent QM-Anteil, noch ausbaufähig. In der EU, so Gärtner, liegt der Selbstversorgungsgrad für Rindfleisch bei 98,5 Prozent. In der Produktion die Nummer eins ist Frankreich, hier wird 2015 ein Zuwachs von 3,3 Prozent erwartet. Für Deutschland rechnet man mit 2 Prozent Zuwachs. Die Rinderschlachtungen haben sich 2014 gegenüber 2013 um 1,9 Prozent erhöht. 2015 sollen sie wieder um 0,6 Prozent zurückgehen.

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