Ukraine steigert Rapserzeugung erneut
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Bei voraussichtlich relativ stabilen Erträgen im Vergleich zu 2019 dürfte die Rapserzeugung dieses Jahr auf 3,4 Millionen Tonnen steigen und wäre damit 0,4 Prozent größer als im Vorjahr. Damit würde sich der Trend fortsetzen, dass die Ukraine ihre Rapserzeugung, angespornt von einer wachsenden Nachfrage aus dem Ausland, besonders aus der EU, von Jahr zu Jahr steigert.
Tendenziell eher weniger Raps in der EU
Schon jetzt deutet sich an, dass die EU in der Summe erneut ein schwaches Ernteergebnis erzielen wird. Zwar wurde die Anbaufläche ausgedehnt, aber die Trockenheit ist in weiten Teilen Europas ein Problem und hohe Niederschlagsmengen bisher nicht in Sicht. Die beeinträchtigt die Ertragsbildung, wie die aktuelle Schätzung des agrarmeteorologische Prognosedienst der EU-Kommission (MARS) verdeutlicht. Für EU-Winterraps wurde die durchschnittliche Ertragserwartung nochmals reduziert. Weitere Abwärtskorrekturen mit Blick auf die aktuelle Wetterlage sind denkbar. Bis zur Ernte ist noch Zeit. Zeit für Regenfälle, aber eben auch Zeit für eine weiter anhaltende Trockenheit, sodass die Erntemenge am Ende enttäuschend ausfallen könnte.
Ukraine weiter auf Wachstumskurs
Für die Ukraine bedeutet dies, dass die EU-Staaten im Wirtschaftsjahr 2020/21 erneut stärker als in früheren Jahren auf Rapszufuhren angewiesen sein könnten. Die Ukraine ist in der vergangenen Saison nicht nur zu einem wichtigen, sondern zum wichtigsten Rapsanbieter für die EU geworden und dürfte nach jetziger Einschätzung in dieser Rolle auch in der kommenden Saison gefragt sein. Das FAS scheint die Versorgungslage in der EU ähnlich zu bewerten, sodass es nicht überrascht, dass es die ukrainischen Rapsexporte im Wirtschaftsjahr 2020/21, wie schon im Vorjahr, auf drei Millionen Tonnen beziffert. Dazu trägt aber auch bei, dass die Verarbeitungsmengen in der Ukraine gering sind und seit Jahren kaum steigen. Daraus folgt, dass der Großteil des Raps für den Export erzeugt wird. Tatsächlich produziert die Ukraine mehr als achtmal so viel Raps, wie sie selbst zur Deckung des inländischen Bedarfs brauchen würde. Der Rückblick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass der Rapsabsatz der Ukraine ins Ausland stets problemlos lief, also Käufer zu finden offenbar nie ein Problem war. Im Wirtschaftsjahr 2020/21 dürfte das nach Einschätzung des FAS nicht anders sein. Lediglich 11.000 Tonnen Raps dürften zum Saisonende in ukrainischen Lagern verbleiben.
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