Weltweite Erzeugung dürfte höher ausfallen
Die globale Rapserzeugung des Wirtschaftsjahres 2021/22 wird auf 73,5 Millionen Tonnen und damit auf ein Vierjahreshoch beziffert. Gegenüber dem Vormonat korrigierte der Internationale Getreiderat (IGC) die Ernteschätzungen für Indien und die USA nach oben. Für die EU-27+Vereinigtes Königreich (VK) wurde sie hingegen um zwei Prozent gesenkt, doch dieser Rückgang wird mehr als ausgeglichen, sodass die aktuelle Prognose für die globale Erzeugung die Märzschätzung um 0,7 Millionen Tonnen übersteigt.
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Der Anlass für die Abwärtskorrektur für die EU-27+VK sind die Berichte über ertragsbeeinträchtigende Frostschäden in Frankreich. In der Ukraine sind die Bedingungen auf dem Feld dank regelmäßiger Niederschläge im Großen und Ganzen günstig. Entsprechend dürften die Erträge höher als im Vorjahr ausfallen. Doch der Anbau ist geschrumpft, sodass die Ernte mit 2,5 Millionen Tonnen das Vorjahr um sechs Prozent verfehlen könnte.
Ausweitung in Kanada
In Kanada wird hingegen eine Ausweitung der Anbaufläche avisiert, auch wenn aktuell Bedenken bezüglich der Aussaatbedingungen aufgrund von Trockenheit herrschen. Unter der Annahme, dass die Erträge durchschnittlich ausfallen, könnte die Ernte 20,4 Millionen Tonnen und damit ein Plus von neun Prozent über dem Vorjahr erreichen. Im Nachbarland, der USA, könnten Anbausteigerungen die Rapsernte um sechs Prozent auf 1,7 Millionen Tonnen erhöhen.
Größere Anbauflächen und Erträge in Indien
Aktuellen Daten zufolge sind die Anbauflächen und Erträge in Indien in der Saison 2020/21 stärker als erwartet gestiegen. Der Anbautrend dürfte sich im Wirtschaftsjahr 2021/22 fortsetzen: 8,9 Millionen Tonnen Rapsernte sind zwölf Prozent mehr als in der vorangegangenen Schätzung und würden das Vorjahr um vier Prozent übertreffen. Das knappe und teure Rapsangebot könnte den globalen Verbrauch im Wirtschaftsjahr 2021/22 schrumpfen lassen. Vieles wird von den Entwicklungen in der EU abhängen, dem weltweit größten Rapsverbraucher. Aktuell erholt sich die Wirtschaft dort von den Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie und damit die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Industrieprodukten tendenziell unterstützt. Ein Verbrauchsanstieg in China ist ebenfalls absehbar, aber die Zuwächse könnten geringer als im Vorjahr ausfallen.
Verfügbarkeit bleibt begrenzt
Die Rapsverfügbarkeit in der Saison 2021/22 bleibt begrenzt. Zwar dürfte die globale Erzeugung steigen, aber die Eingangsbestände werden deutlich unter dem Vorjahr beziffert. Zum Saisonende 2021/22 werden Rapsvorräte in Höhe von 3,4 Millionen Tonnen avisiert, die den Vorjahresstand um vier Prozent verfehlen würden. Dabei sollen die Reserven der drei größten Exporteure – Australien, Kanada und die Ukraine – von 1,1 auf 1,0 Millionen Tonnen sinken. Die Rapsexporte dürften im Wirtschafsjahr 2021/22 in einem ähnlichen, aber leicht schwächeren Umfang als im Vorjahr, stattfinden. Dabei werden die australischen und ukrainischen Ausfuhren voraussichtlich etwas geringer, die kanadischen Exporte dafür größer ausfallen.
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