Frankreich könnte weniger als drei Millionen Tonnen Raps ernten
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Die allererste Ernteschätzung vom französischen Statistikamt Agreste liegt bei 2,95 Millionen Tonnen und hat damit die psychologische Grenze von drei Millionen Tonnen verfehlt. Im Jahr 2020 waren immerhin noch 3,25 Millionen Tonnen gedroschen worden, aber auch das war bereits unterdurchschnittlich. Die Prognose basiert auf einer Anbauflächenschätzung von 986.000 Hektar, die gegenüber der Vormonatsprognose sogar noch einmal um 3.000 Hektar reduziert wurde.
Aber selbst das ist einigen Marktteilnehmern noch zu optimistisch. Der Grund dafür sind die bisher unbefriedigenden Vegetationsbedingungen, vor allem der Frost zur Blüte drückt die Ertragserwartungen. Es wird erwartet, dass die Erträge im Jahr 2021 rund 30 Dezitonnen je Hektar erreichen könnten. Das wäre immerhin etwas mehr als die reduzierten 29,3 Dezitonnen je Hektar des Vorjahres, aber ebenfalls unter dem Durchschnitt. Agreste schätzt außerdem erstmals die Wintergerstenernte 2021 auf gut 7,74 Millionen Tonnen. Das sind 19 Prozent mehr als das außergewöhnlich schwache Ergebnis 2020. Zum Fünfjahresmittel fehlen jedoch 6,4 Prozent, da die Fläche ebenfalls den Durchschnitt verfehlt.
In ihrer Juni-Schätzung hat die Statistikbehörde einige Zahlen zur Frühjahrsbestellung aktualisiert. Insgesamt reduziert sich der Anbau von Sommerungen 2021, weil die Herbstbestellung – anders als ein Jahr zuvor – wieder im üblichen Umfang durchgeführt werden konnte. Profitiert hat Winterweizen, der in Frankreich auf einer überdurchschnittlichen Fläche von fast 4,9 Millionen Hektar angebaut worden ist. Zu den Verlierern gehört hingegen Sommergerste, die 2021 nur auf 600.000 Hektar stehen soll. Das wären 25 Prozent weniger als 2020, aber immerhin 5,7 Prozent mehr als im langjährigen Mittel.
Körnermais verliert ebenfalls kräftig aufgrund der Ausdehnung der Winterungen. Die Fläche soll gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 1,42 Millionen Hektar schrumpfen. Damit hätte sie aber immerhin die Größe der Durchschnittsfläche der Jahre 2016 bis 2020 erreicht.
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