Versorgung in der EU bleibt knapp

Immerhin hat die EU-Kommission in ihrer aktuellen Schätzung die Ernteprognose 2021 gegenüber Vormonat um 175.000 Tonnen auf 16,9 Millionen Tonnen angehoben, was 725.000 Tonnen mehr wären als im Vorjahr. Das könnte, laut Brüssel, den Bedarf an Importen etwas drosseln, auch wenn die Verarbeitung, genau wie im Wirtschaftsjahr 2020/21, bei 22 Millionen Tonnen stabil bleiben würde. Was die Notierungen in Paris allerdings Anfang August stützte, ist die damit einhergehende, abgesenkte Prognose des Endbestands, die aktuell nur noch bei 500.000 Tonnen liegt. Das wäre gerade einmal die Hälfte des bereits unterdurchschnittlichen Vorjahresergebnisses. In der Saison 2017/18 und 2018/19 lagen die Vorräte noch bei gut zwei Millionen Tonnen, was allerdings mit der sehr kleinen Ernte 2019 nicht gehalten werden konnte.

Schwindende Rapsvorräte in der EU

Auch das Analystenhaus Strategie Grains weist in seiner aktuellen Monatsprogose auf die deutlich schwindenden Rapsvorräte der EU hin und bestätigt damit den Fokus auf die Importe, auch wenn die EU-Ernte größer ausfallen dürfte als 2020. Die EU-Bilanz sieht im neuen Wirtschaftsjahr immer noch knapp aus. Das Beratungsunternehmen begründet dies mit den Aussichten auf einen Rückgang der EU-Importe aufgrund der unattraktiven Preise für kanadische und australische Lieferungen sowie mit den erwarteten höheren EU-Exporten.