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Kultursicherung mit dem Freischneider

Pflegemaßnahmen in Jungpflanzenbeständen

Nach der zufälligen Nutzung durch Sturm oder Käferbefall und dem Absuchen der Bestände nach Stehendbefall durch den Buchdrucker steht spätestens jetzt im Spätsommer die nächste Maßnahme im Wald an: die Kultursicherung.

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  Fraßschaden: Von Mäusen abgebissene Wurzel einer jungen Eiche.
Fraßschaden: Von Mäusen abgebissene Wurzel einer jungen Eiche.Borlinghaus
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Haben Sie mehrere junge Kulturen an verschiedene Orten im Wald, sollten Sie zuerst festlegen, wo die Kultursicherung als erstes durchgeführt werden muss. Bei manchen Kulturen scheint diese Pflegemaßnahme auf den ersten Blick nicht mehr notwendig zu sein. Die jungen Bäume sind eigentlich schon groß genug, um sich gegen den Aufwuchs durchzusetzen. Allerdings kommt es häufig bei Kulturen, die mit Gras bewachsen sind, zu Problemen mit Mäusen. Die Nager fressen die jungen Wurzeln des Baumes ab. Deshalb sollten Sie auf solchen Flächen im Herbst unbedingt nochmals mähen, um die Schäden durch Mäuse zu reduzieren. Dabei kann es auch hilfreich sein, Ansitzstangen für Greifvögel auf der Kulturfläche aufzustellen.

Zeitraum Juli bis Oktober

Die Kultursicherung beginnt in der Regel Anfang Juli bis Oktober, wenn die neuen Triebe verholzt sind. Beginnen Sie früher, sollten Sie darauf achten, dass sich in den Sträuchern eventuell Vogelnester mit Brut befinden. Es können sich auch junge Hasen und Rehe in Kulturflächen aufhalten. Werden diese mit dem Messer des Freischneiders verletzt, ist dies für die Tiere oft tödlich. Den richtigen Zeitpunkt zu finden, solange man die Pflanzen noch sieht und die Waldtiere nicht mehr gefährdet sind, verlangt sehr viel Fingerspitzengefühl vom Waldbesitzer.

Um die anstehende Fläche zu pflegen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: den Flächenschnitt, den Gassenschnitt oder das Auskesseln der Pflanzen. Wie die Fläche gepflegt wird, hängt meist vom Pflanzverband ab, das heißt vom Reihenabstand und dem Pflanzabstand innerhalb der Reihe. Auf der hier gezeigten Fläche fiel die Wahl auf den Gassenschnitt mit dem Freischneider, da auf der Fläche ein Pflanzverband von 3,0 m Reihenabstand und ein Pflanzabstand von 1,0 m gewählt wurde. Beim Gassenschnitt wird links und rechts von der Pflanzreihe eine Teilfläche von jeweils etwa 50 cm Breite gepflegt. Der Vorteil dabei ist, dass nicht so viel Licht auf den Boden kommt und dadurch weniger Wasser verdunstet. Dabei bleibt auch ein Teil der Begleitvegetation stehen, diese bietet dann Äsungsmöglichkeiten für das Wild. Der Gassenschnitt ist auch nicht so zeitaufwendig und daher nicht so teuer wie der Flächenschnitt.

Schutzausrüstung

Bei Arbeiten mit dem Freischneider dürfen Sie natürlich auf die persönliche Schutzausrüstung nicht verzichten. Dazu gehören: Helm mit Gehörschutz, Gesichtsschutz und einer integrierten Schutzbrille oder alternativ den G500; dies ist eine Kombination mit Gehörschutz, Gesichtsschutz und einer integrierten Schutzbrille ohne Helmschale. Die integrierte Schutzbrille gibt es in verschiedenen Tönungen. Hier sollte eine Schutzbrille für starke Sonneneinstrahlung ausgewählt werden. Außerdem gehören Handschuhe, Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe sowie eine Prallschutzhose dazu, damit Sie vor Dornen und Nässe sowie vor herumschleudernden Ästen oder Steinen geschützt sind.

Sonne und Insekten

Bei der Kulturpflege wird oft die Gefahr von Sonnenbrand und Sonnenstich unterschätzt, die durch die starke Sonneneinstrahlung auf den offenen Flächen verursacht werden können. Die häufig sehr schlechte Begehbarkeit der Kulturfläche provoziert Stolpern und Ausrutschen und kann zu Stürzen führen. Auch das Risiko durch Insektenstiche (Wespen) und Zeckenbisse (FSME, Borreliose) ist hoch. Deshalb sollten Sie als Vorsichtsmaßnahme einen Verbandskasten, Sonnenschutz, Sonnenschutzmittel, ein Kühlpack und ein Mobiltelefon dabei haben. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie einen Sicherheitsabstand von mindestens 15 m zur nächsten Person einhalten. Befinden sich Wege innerhalb vom Sicherheitsabstand von 15 m, müssen Sie diese zusätzlich absperren.

Konzentriert arbeiten und die Pflanzen fest im Blick

Vor Arbeitsbeginn stellen Sie den Doppelsicherheitsgurt so ein, dass das Gewicht des Freischneiders gleichmäßig auf drei Punkte verteilt wird. Die Geräteaufhängung sollte eine Handbreite unter dem Hüftknochen sein. Den Handgriff stellen Sie in Höhe und Reichweite so ein, dass Sie ihn bequem halten können. Beim Freimähen mit dem Freischneider muss man die Pflanzen ganz deutlich vor Augen haben. Denn ein vorsichtiges Herantasten ist hier äußerst schwierig, da das Werkzeug mit hoher Geschwindigkeit arbeitet.

Arbeitsgänge im Blick

Mähen Sie mit dem Freischneider zuerst auf der linken Seite der Pflanzreihe die Pflanze frei. Halten Sie dabei einen ausreichenden Abstand zur Pflanzreihe, damit Sie keine Pflanze abmähen. Wenn Sie mit dem Schleuderschutz des Freischneiders hinter der Pflanze sind, mähen Sie nach rechts bis über die Mitte der Pflanzreihe hinaus und dann wieder zurück auf die linke Seite der Pflanzreihe. Dabei dient der Schleuderschutz als Schutz für die Pflanze vor dem Abmähen. Es wird dabei nur die Pflanze auf der oberen Seite freigemäht. Dies wird solange fortgeführt, bis Sie am Ende der Pflanzreihe sind. Nun gehen Sie die Reihe zurück und mähen die andere Seite nach dem gleichen System frei. Dabei bleibt um die Pflanze ein Rest stehen, dieser kann bei Bedarf in einem zweiten Arbeitsgang mit der Kultursense entfernt werden.

In der Röhre auch mal Ordnung schaffen: Wenn sich die Pflanzen in Tubexröhren befinden, werden diese wie jede andere Pflanze ausgemäht. Dann schaut man in die Röhre hinein, ob außer der Pflanze etwas in der Röhre wächst. Meist sind dies Brombeeren oder Sträucher. Diese sollten Sie entfernen, damit die Pflanze ungehindert wachsen kann. Dabei schieben Sie die Tubexröhre nach oben und schneiden die nicht gewollten Pflanzen mit einer Rebschere ab. Ziehen Sie diese dann heraus und schieben Sie die Tubexröhre wieder nach unten.

Auf der nicht gepflegten Fläche zwischen den Reihen müssen Sie die schnell wachsenden Sträucher konsequent mit dem Freischneider zurückdrängen, damit diese nicht zu groß werden und die Pflanzen überwachsen. Durch „Tupfen“ mit dem Häckselmesser lassen sich Büsche einfach beseitigen.

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