NRW will Hälfte des Staatswaldes stilllegen
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Mit großem Unverständnis haben die mittelständischen Sägebetriebe im Sauerland auf dieses Ansinnen reagiert. „Jedem, der sich mit der Lage in Südwestfalen auch nur halbwegs auskennt, ist klar, dass die Sägewerke hier im Lande schwer zu kämpfen haben, weil die Rohstoffversorgung seit dem Sturm Kyrill im Jahr 2007 prekär ist“, erläutert Hans-Georg Pieper von der Initiative Holz und Arbeit NRW.
Sein Betrieb in Olsberg musste in den vergangenen Jahren deswegen bereits Personal abbauen. Vielen anderen holzverarbeitenden Betrieben geht es ähnlich, weil Rundholz aus der Heimat zu knapp und damit zu teuer wurde. Immer mehr Betriebe sind daher gezwungen, den Bedarf durch Bezug aus entfernten Regionen und Importe zu decken. Holz ist aber nahezu überall zu knapp. Importe können daher keinen Ausgleich schaffen. Auch rechnen sich Importe nicht wegen der hohen Transportkosten und sind ökologisch nachteilig. „Unsere Forstwirtschaft arbeitet mit den weltweit höchsten ökologischen und sozialen Standards. Es ist ein Irrsinn, wenn die Landesregierung durch Stilllegungen einen Beitrag dazu leistet, dass eventuell zukünftig Holz aus Ländern mit deutlich geringeren Standards importiert werden muss“, sagt Pieper. Das Vorhaben der NRW-Landesregierung setzt die Branche nun von einer ganz neuen Seite zusätzlich unter Druck.
Die Säger befürchten, dass die Flächen, wenn der Plan von NRW-Umweltminister Johannes Remmel aufgeht, unwiederbringlich in eine Stiftung überführt werden. Keine kommende Landesregierung könnte mehr über diese künstlich geschaffenen Wildnisflächen entscheiden und die Aktion umkehren. Die Säger schließen sich insofern den verfassungsrechtlichen Bedenken des Bundes deutscher Forstleute (BDF) an.
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