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ZG Raiffeisen

Neue Entspelzung geht in Betrieb

Diese Woche nimmt die Karlsruher ZG Raiffeisen nach eigenen Angaben die größte und modernste Dinkelentspelzung im deutschen Südwesten im Wertheimer Hafen in Betrieb.
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Mit einer Gesamtinvestition von 3,5 Mio. Euro setzt die badische Hauptgenossenschaft damit für die Landwirte ein Zeichen in Richtung Zukunft. Der für den Agrar-Bereich zuständige Vorstand Dr. Holger Löbbert wies anlässlich der Vorstellung der Erntebilanz darauf hin, dass die ZG sich sukzessive im Aufbau bei der Vermarktung von Biogetreide befindet.

Regional oder international

Dinkel sei ein regionales Produkt, mit dem „wir unseren eigenen Weg in der Vermarktung gehen wollen und uns bewusst vom Weltmarkt abkoppeln wollen“. Denn dort sind die Preise ebenso wenig beeinflussbar wie das Wetter, argumentiert Löbbert. Im Gegensatz zu den Preisen für konventionelles Getreide, die sich aktuell sehr positiv entwickeln, sei aber bei Bio-Getreide noch Luft nach oben. Politisch geht die Richtung klar zur Extensivierung der Landwirtschaft, obwohl sich der weltweite Markt davon unbeeindruckt zeigt, erläutert Löbbert.

In der neuen Anlage sind Kapazitätsreserven für weiteres Wachstum in den kommenden Jahren vorhanden. Ziel sei eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Dinkelproduktion. Sie ist zunächst auf rund 100 Tonnen/Tag im Einschichtbetrieb mit drei Mitarbeitern geplant. Seit November des vergangenen Jahres erfolgt der Umbau des 56 Meter hohen bestehenden Siloturms für den Entspelzungsvorgang nach neuestem Stand der Technik.

Das Gebäude mit Halle stammt aus den Siebzigerjahren des ehemals örtlichen ZG-Lagerhauses. Investiert wurde neben der neuen Brückenwaage zur Annahme vor allem in die Technik des vom zentralen Schaltraum computergesteuerten Produktionsablaufs zur Entspelzung und Reinigung. Insgesamt wurden 28 Kilometer neue Kabel verlegt. Zur Weiterverarbeitung der Spelze dient die neu eingerichtete Pelletieranlage, die als Nebenprodukt unter anderem Streu für die Tierhaltung und Rohfaser-Futter herstellt.

Aus der diesjährigen Ernte lagern bereits etwa 3600 t Dinkel-Rohware. Die Annahemmenge liegt im Vergleich zur Produktionsmenge wesentlich höher, weil je nach Kornfülle etwa 30 Prozent auf den und 70 Prozent auf das Korn entfallen.

Den Produktionsablauf im Siloturm erläuterte Marcel Lissner. Im Siloturm wird die Rohware nach der Annahme zunächst gereinigt und eingelagert. Von dort wird der Dinkel zur Produktion entnommen und über die Steinauslese gezogen. Über den Trieur (Zellenausleser) erfolgt eine erste Reinigung und Kornauslese. Die „gute“ Ware läuft weiter über Windsichter und Tischausleser. Erst danach läuft die Ware über vier Hauptentspelzer und einen Nachschäler. Auch die überschüssige, gereinigte Ware läuft nochmals über den Nachschäler, um die Ausbeute zu verbessern. Die entspelzte Ware lagert in den neu im Turm eingebauten kleineren, belüfteten Zellen. Die herausgereinigten Spelzen aus dem Spelzbunker laufen über die Presse, wo sie zu sechs bis acht Millimeter großen Pellets verarbeitet werden.
 

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