Plastikreduktionsstrategie im Wald gefordert
Pünktlich zum Tag des Waldes (21.03.2022) fordert der Landeswaldverband Baden-Württemberg zusammen mit dem Forest Clean Up Network eine Plastikreduktionsstrategie im Wald.
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„Grober Plastikmüll und Mikroplastik landen viel zu oft in der Natur. Der Müll hat direkte negative Auswirkungen auf die betroffenen Lebewesen“, erklärt die Geschäftsführerin des Landeswaldverbandes Dr. Odile Bour. „Bisher lag die öffentliche Aufmerksamkeit insbesondere auf den Plastikeinträgen in Meere und Flüsse. Doch ein besonders betroffenes Ökosystem liegt hier direkt vor unserer Haustür: Der Wald. Hier können wir was tun“, so Bour.
Wenn Plastik im Wald liegen bleibt, wird es nach und nach zersetzt. Giftige Stoffe können frei werden und in die Nahrungskette gelangen. In Pilzen, Wildfleisch und Trinkwasser können sich diese Stoffe einlagern beziehungsweise mobil werden und von Menschen über die Nahrung aufgenommen werden. „Ein gesundheitsschädlicher Kreislauf“, warnt Bour.
Plastik in der Natur vermeiden – So geht’s
Die United Nations Environment Assembly (UNEA) hat Anfang März 2022 die Einrichtung einer rechtsverbindlichen Regelung zur Beendigung von Plastikeinträgen in die Natur beschlossen. Die politischen Akteure aller Ebenen sind nun aufgefordert, sich für Plastikreduktion einzusetzen und Strategien zur Vermeidung und/oder zur Verringerung von Plastikeinträgen in die Natur zu entwickeln.
Der Landeswaldverband und die Wissenschaftler aus dem Projekt „TheForestClaenup“ der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg schlagen folgende Strategie vor:
- Der erste Schritt ist die Einführung eines landesweiten Monitorings für Plastikeinträge in die Waldökosysteme als Basis für eine Plastikreduktionsstrategie. Die Frage dabei lautet: Wie viel Plastik landet in Baden-Württemberg jährlich in Waldökosystemen?
- Eine politisch breit angelegte Diskussion und Zusammenarbeit der Ministerien mit Waldbesitzern und Verbänden mit dem Ziel einer gemeinsam Plastikreduktionsstrategie wird benötigt.
- Erarbeitung einer gemeinsamen Plastikreduktionsstrategie zu den Aspekten Quellen, Vermeidung, Alternativen, Akteure und Mechanismen.
- Schrittweise Operationalisierung der übergeordneten Plastikreduktionsstrategie Wald für die Ebene der Kommunen und der Forstbetriebe.
- Einführung und Erprobung eines einfach und leicht zu handhabenden Regelwerks für die plastikarme beziehungsweise plastikfreie Bewirtschaftung der Wälder.
- Langfristige wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung der Strategie durch Monitoring von Plastikeinträgen sowie die Identifizierung der Quellen für Plastik im Wald.
- Ein Zertifizierungssystem für „plastikarme“ und „plastikfreie“ Wälder ist ein mögliches Ziel bei der Umsetzung der Strategie.








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