Höhere Erwartungen an Getreideernte
Für die Ukraine wird ein Rückgang der Weizenernte um 42 Prozent erwartet. Trotzdem wurde die aktuelle Prognose gegenüber dem Vormonat um eine Millionen Tonnen Weizen nach oben korrigiert. Auch bei Mais werden erhebliche Ertragseinbußen erwartet. Die Möglichkeiten, die Produkte aus dem Land zu exportieren, sind begrenzt.
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Nach jüngsten Angaben des Verbandes Ukrainian Grain Association (UGA) dürfte die ukrainische Weizenernte 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf 19,2 Millionen Tonnen zurückgehen. Zur Einordnung: Vergangenes Jahr war die Rekordmenge von 33 Millionen Tonnen eingefahren worden. Die aktuelle Prognose wurde gegenüber dem Vormonat um eine Million Tonnen angehoben. Gleichzeitig wurde die Endbestandsschätzung erhöht. Angesichts erheblicher Exporteinschränkungen infolge geschlossener Häfen und laufender Kriegshandlungen werden die Weizenendbestände der Ukraine am Stichtag 30.06.2022 bei zehn Millionen Tonnen und für Getreide sogar bei bis zu 43 Millionen Tonnen gesehen. Zum Vergleich – vor einem Jahr lagerten laut US-Landwirtschaftsministerium (USDA) 1,5 Millionen Tonnen Weizen in der Ukraine und damit lediglich ein Bruchteil des aktuell avisierten Volumens.
Einbruch bei Maiserträgen
Auch die ukrainische Maiserzeugung der kommenden Saison dürfte das Vorjahresergebnis deutlich verfehlen. So dürften nach jüngsten Angaben des Verbandes 26,1 Millionen Tonnen zusammenkommen und damit 11,5 Millionen Tonnen weniger als 2021. Auch hier wurde die Prognose des Vormonats von 23,1 Millionen Tonnen nach oben korrigiert. Die Maisexporte im Wirtschaftsjahr 2022/23 werden bei 15 Millionen Tonnen gesehen.
Exportmöglichkeiten eingeschränkt
Insgesamt könnte die Ukraine im kommenden Wirtschaftsjahr 30 Millionen Tonnen Getreide ausführen, sofern die Durchsatzkapazität an den Grenzübergängen verdoppelt werden können, so der Verband. Derzeit kann das Land über Alternativrouten zu den Häfen, wie beispielsweise über den Schienenverkehr, nur 1,5 Millionen Tonnen pro Monat exportieren.
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