Gut gestartet
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Die CropEnergies AG, Mannheim, steigerte nach eigenen Angaben im ersten Quartal des laufenden 2022/23 den Umsatz auf 399 Mio. Euro nach 214 Mio. Euro im Vorjahr und das operative Ergebnis von 15 auf 87 Mio. Euro. Das EBITDA der Südzucker-Tochter verbesserte sich von25 auf 98 Mio. Euro. Die Ethanolproduktion lag im ersten Quartal bei 281.000 (Vorjahr: 235.000) Kubikmetern. Die Produktion von Lebens- und Futtermitteln übertraf nach Unternehmensangaben ebenfalls das Vorjahresniveau.
Grund für das außerordentlich gute Ergebnis waren Preissicherungen für Rohstoffe und Energie, die bereits vor dem Beginn des Ukraine-Krieges und dem damit verbundenen starken Preisanstieg für Rohstoffe und Energie getätigt worden waren. Die positive Ergebniswirkung dieser frühzeitigen Sicherungspositionen wird jedoch in den kommenden Monaten erkennbar nachlassen, kündigt der Hersteller an.
Kritische Sicht im Umgang mit erneuerbaren Energien
Im Europäischen Parlament und im Rat wird aktuell über eine erneute Anhebung der Ziele für erneuerbare Energien beraten. Ende Juni 2022 haben sich die EU-Mitgliedsstaaten auf eine gemeinsame Position geeinigt, die im Wesentlichen den Vorschlägen der EU-Kommission entspricht. Danach soll der Anteil von erneuerbaren Energien in der EU bis 2030 auf mindestens 40 Prozent steigen. Bei CO2-Grenzwerten für PKWs sprechen sich die EU-Mitgliedsstaaten für ein weitgehendes Verbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035 aus.
CropEnergies begrüße zwar grundsätzlich die ambitionierteren Ziele der EU, lehnt jedoch ein faktisches Verbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab, heißt es in der Unternehmensmitteilung. Dr. Stephan Meeder von CropEnergies sagt dazu: „Dies ist ein klarer Verstoß gegen den Grundsatz der Technologieoffenheit und Technologieneutralität. Wieder einmal werden nur die Emissionen am Auspuff der Fahrzeuge berücksichtigt. Lebenszyklusemissionen von Fahrzeugen ohne lokale Emissionen, wie zum Beispiel Elektroautos, werden vollkommen ignoriert. Denn die Emissionen aus der Herstellung der Akkus werden ebenso wenig eingerechnet wie jene des verwendeten Ladestroms.“
Es bleibe laut CropEnergies nun abzuwarten, wie die endgültige Einigung zwischen Parlament und Rat ausfallen werde. Aber schon heute sei zu befürchten, dass die Regelung nicht technologieoffen ausfallen und damit der Tatsache nicht Rechnung getragen werde, dass unterschiedliche Antriebs- und Kraftstoffoptionen noch lange Zeit benötigt würden, um die Klimaziele im Transportsektor zu erreichen oder den verschiedenen Mobilitätsbedürfnissen gerecht zu werden, teilt der Hersteller mit.
Am 15. Juni 2022 hatte CropEnergies die Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 erhöht. Die Prognose basiert auf der Annahme einer Normalisierung des Mobilitätsverhaltens. Allerdings sind die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf Absatz-, Energie- und Rohstoffmärkte weiterhin schwer abschätzbar.
CropEnergies geht aus heutiger Sicht grundsätzlich davon aus, dass ausreichend Energie und Rohstoffe für die Produktion von erneuerbarem Ethanol sowie Lebens- und Futtermitteln zur Verfügung stehen werden. Dabei wird ebenfalls unterstellt, dass die Ausrufung der Alarmstufe des Gas-Notfallplans in Deutschland keine deutlichen negativen Preiswirkungen haben wird. Ferner wird erwartet, dass die EU-Mitgliedstaaten ihre Beimischungsziele für Biokraftstoffe im Wesentlichen aufrechterhalten und dies weiterhin eine hohe Kapazitätsauslastung ermöglicht. Zudem geht CropEnergies davon aus, dass erhöhte Energie- und Rohstoffkosten zumindest teilweise über höhere Absatzpreise für Ethanol sowie für Lebens- und Futtermittel kompensiert werden können.
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