EU-Rapsimporte über Vorjahresniveau

Das Volumen der Saison 2020/21 wird damit dennoch um rund 1,5 Prozent knapp verfehlt. Ausschlaggebend für die Schwankungen der Importmengen ist neben dem europäischen Rapsangebot die Verfügbarkeit am Weltmarkt. Im laufenden Wirtschaftsjahr beläuft sich die europäische Rapsernte auf voraussichtlich 18,8 Millionen Tonnen. Das sind zwar knapp 11 Prozent mehr als im Vorjahr, sie reichen allerdings nicht aus, um den Bedarf von rund 23,3 Millionen Tonnen vollständig zu decken. Vor diesem Hintergrund schätzt die EU-Kommission den Importbedarf der EU aus Drittländern auf 4,5 Millionen Tonnen. Das wären 1,1 Millionen Tonnen weniger als in der vorherigen Saison.

Neben der insgesamt größeren Importmenge gibt es deutliche Verschiebungen bei den Handelsströmen. Zwar stammte ein Großteil der Einfuhren wie im Vorjahr aus der Ukraine, die Importe haben sich allerdings trotz des anhaltenden Krieges um 40 Prozent vergrößert. Australien, sonst ein Garant für Lieferungen in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte, konnte seinen Anteil an den EU-Rapsimporten ebenfalls deutlich ausbauen und lieferte bislang mehr als doppelt so wie viel wie im Vorjahreszeitraum. Auch Kanada gewinnt nach den massiven Ertragseinbußen im vergangenen Dürrejahr wieder an Bedeutung und lieferte rund 25 Prozent mehr. Demgegenüber gingen die Importe aus Moldawien und Serbien um 29 und 57 Prozent zurück.