Mühlen gefährdet
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Die aktuellen Krisen gefährden die Geschäftstätigkeit der bayerischen Mühlen signifikant, warnt der Präsident des Bayerischen Müllerbundes, Rudolf Sagberger. „Dies begann mit der Corona-Krise, als Lockdowns und Einschränkungen in der Gastronomie, Bäckerei-Cafés und der Hotellerie den Absatz stark beeinträchtigten. Nun macht die Energiekrise mit Strompreisen, die sich vervielfacht haben, den energieintensiven Betrieben schwer zu schaffen“, führt Sagberger weiter aus.
„Die Ernährungswirtschaft wechselt von einem Krisenmodus in den nächsten.“ Sagberger fordert deshalb die Politik auf, jetzt rasch zu handeln und schnellstmöglich erträgliche und verlässliche Rahmenbedingungen für Energie zu schaffen. Obwohl Mühlenbetriebe, die häufig in Familienbesitz sind, sich durch unbeirrbares Unternehmertum und Durchhaltevermögen auszeichneten, erschüttere die aktuelle Lage die Geschäftstätigkeit.
Existenzangst
„Viele Betriebe haben Existenzangst“, weiß Dr. Josef Rampl, Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, von seinen Mitgliedern. Die bayerischen Mühlen verarbeiten jedes Jahr rund 1,3 Millionen Tonnen heimisches Getreide zu Lebensmitteln und seien ein maßgeblicher Faktor für die Versorgungssicherheit von Grundnahrungsmitteln in Bayern. „Wir können deshalb nur eindringlich an die Bundesregierung appellieren, neben konkreten Lösungen für Gas auch endlich stabile Rahmenbedingungen für Strom zu schaffen, um die Existenz dieser mittelständischen Betriebe zu sichern. Die Unternehmen brauchen endlich Planungssicherheit und verlässliche wie auch bezahlbare Rahmenbedingungen“, bekräftigt Rampl.
Ende Oktober 2022 treffen sich Müllerinnen und Müller im bayerischen Volkach am Main zu ihrer Müllereiherbstfachtagung, um über wichtige Branchenthemen wie Risikomanagement, Energieeffizienz, Getreidequalitäten und Müllereitechnik zu diskutieren. Dieses Jahr steht vor allem die Energiepreiskrise im Fokus der Veranstaltung. Erwartet werden rund 200 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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