Tierhaltungskennzeichnung in der Kritik
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Am 14. November 2022 tagte der neu besetzte Fachausschuss Vieh und Fleisch des Landesbauernverbandes erstmals. Diskutiert wurde über die aktuellen Marktentwicklungen, aber auch über die Zukunft der Schweinehaltung, teilt der Ausschuss mit. Ein besonders heiß diskutiertes Thema war der Gesetzesentwurf zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz.
Vizepräsident und Fachausschussvorsitzender Hans-Benno Wichert zeigt sich kritisch: „Grundsätzlich unterstützen wir als Berufsstand die Weiterentwicklung der Tierhaltung. Allerdings ist aus unserer Sicht der vorliegende Entwurf nicht ausgereift und lässt wichtige Teile völlig außen vor. Für uns gehört eine Herkunftskennzeichnung zwingend dazu und auch die Ferkelerzeugung darf nicht außen vor gelassen werden. Sonst ist zu befürchten, dass Ferkel, die unsere Standards unterlaufen, importiert werden und hier dann in den höheren Haltungsstufen gemästet werden. Das ist Verbrauchertäuschung!", betont der Vizepräsident.
Der Bauernverband wirbt laut Wichert seit Monaten dafür, dass der Entwurf in der jetzigen Form nicht praxistauglich ist und dringend angepasst werden müsse. Anscheinend sehen das die Agrarminister der Bundesländer ähnlich: „Wir begrüßen es sehr, dass unser Minister Peter Hauk sich in der Agrarausschusssitzung des Bundesrates ebenfalls dafür stark gemacht hat, den Gesetzesentwurf in der vorliegenden Version abzulehnen. Wir hoffen dementsprechend, dass Baden-Württemberg in der Sitzung des Bundesrates am 25. November klar Position bezieht“, gibt sich Hans-Benno zuversichtlich über das weitere Gesetzgebungsverfahren.
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