Schleppende Aussaat in der Ukraine
In den letzten Wochen wurde stetig Getreide aus der Ukraine exportiert. Trotzdem sind die Exporte noch rund ein Drittel niedriger als im Vorjahreszeitraum. Probleme gibt es vor allem bei Aussaat, diese kommt aufgrund des Krieges nur schleppend voran.
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Seit dem UN-Abkommen zur sicheren Verschiffung aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen sind bis Mitte November 456 Frachtschiffe mit mehr als 10,7 Millionen Tonnen ukrainischer Agrarerzeugnisse abgefertigt worden. So dürfte die jüngste Ausschreibung der Türkei über 455.000 Tonnen Weizen, laut der französischen Agrarmarktanalysten von Agritel, vorrangig mit Ware aus der Ukraine bedient werden.
Demgegenüber gestalten sich die Überlandlieferungen immer problematischer. Laut europäischem Dachverband der Getreidehändler Coceral nimmt die Verzögerung bei der Abfertigung der Getreidelieferungen zu. Es wird von Wartezeiten von bis zu 40 Tagen berichtet. Diese Kosten haben die Verkäufer zu tragen, was wiederum auf die Erzeuger in der Ukraine abgewälzt wird, in dem der Erfassungspreis gedrückt wird.
Rund ein Drittel weniger Getreide aus der Ukraine exportiert
Die Ukraine hat in der Saison 2022/23 bisher fast 17,2 Millionen Tonnen Getreide exportiert. Das sind 32 Prozent weniger als die 25,3 Millionen Tonnen im Vorjahrszeitraum. Die Zahlen des Agrarministeriums weisen zudem gut 6,6 Millionen Tonnen Weizen, 9,1 Millionen Tonnen Mais und rund 1,4 Millionen Tonnen Gerste aus.
In der Ukraine ist die Aussaat von Wintergetreide zuletzt nur noch langsam vorangekommen. Wie das Agrarministerium berichtete, waren am 29. November rund 4,5 Millionen Hektar bestellt worden, davon 3,8 Millionen Hektar mit Winterweizen, 613.000 Hektar Wintergerste und 79.200 Hektar Roggen. Damit dürften auf 92 Prozent der avisierten Weizenflächen die Aussaat beendet sein. Im Jahr 2021 war die Aussaat von Winterweizen zu diesem Zeitpunkt bereits auf 6,2 Millionen Hektar abgeschlossen. Davon konnten aufgrund des Krieges aber nur 4,6 Millionen Hektar geerntet wurde.
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