Welt-Getreidebilanz unverändert positiv
In seiner vierten Schätzung für 2023/24 vom 11. August 2023 hat das US-amerikanischen Agrarministerium (USDA) bei Getreide eine deutliche Abwärtskorrektur vorgenommen. Hatte man im Juli eine Getreideernte von 2.310 Mio.t erwartet, so sind es in der Augustschätzung lediglich noch 2.291 Mio.t. Ein Minus von rund 19 Mio.t.
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Vor allem die Erwartungen bei Mais wurden deutlich zurückgenommen. Mit 1.214 Mio.t wurde die Einschätzung vom Juli um 11 Mio.t gekürzt. Minus 6 Mio.t in den USA, minus 4 Mio.t in der EU-27 und etwas weniger Mais in China sind der Auslöser für diese Einschätzung. Bei Weizen (minus 3,3 Mio.t) und Gerste (minus 3,1 Mio.t) fiel dagegen die Rücknahme der Erwartungen geringer aus. Weniger Weizen soll es in der EU-27, Kanada und China geben, wohingegen in der Ukraine eine etwas größere Ernte gesehen wird. Bei Gerste entfällt der größte Teil des Minus auf die EU-27.
Bestandsaufbau beim Getreide
Vor allem die Trockenheit in den USA und in der EU-27 in der Aufwuchs- und Erntephase macht sich nun in den Zahlen bemerkbar. Aber Achtung: Auch nach den Augustzahlen präsentiert sich die Welt-Getreidebilanz 2023/24 noch immer als die größte aller Zeiten, und das Ergebnis ist unverändert positiv. Der erwartete Bestandsaufbau fällt mit plus 7,9 Mio.t (Endbestand 602,4 Mio.t) lediglich etwas kleiner aus als man im Juli erwartet hatte.
Differenzierteres Bild bei den Ölsaaten
Bei den Ölsaaten zeigt sich ein etwas differenzierteres Bild. Erneut zurückgenommen hat das USDA die Erwartungen bei den Sojabohnen. Hier soll es noch 402,8 Mio.t geben (minus 2,5 Mio.t gegenüber der Julischätzung). Dabei geht das Minus ausschließlich auf die kleinere Ernte in den USA zurück. Auch die Rapsernte wurde um minus 1,4 Mio.t auf 86,1 Mio.t nach unten korrigiert. Auslöser dafür ist die Trockenheit in Kanada, welche die Erwartungen an die Canolaernte dort reduzierte. Bei der Sonnenblumenernte hingegen wurden die Zahlen um plus 1,1 Mio.t auf 55,8 Mio.t angehoben. Mehr Sonnenblumen soll es in der Ukraine und in Russland geben. Dagegen wurde die argentinische Ernte leicht zurückgenommen.
Erntedruck senkt Preise, gute Qualitäten sind gefragt
Trotz der schwächeren USDA-Zahlen befanden sich die Weizen- und Rapskurse in den zurückliegenden Tagen in der Tendenz auf dem Rückzug. Gute Ernteprognosen für die Schwarzmeeranrainer und Erntedruck, trotz geringerer Mengen und schwachen Qualitäten, wirken derzeit preisdämpfend. Für gute Qualitäten könnte sich Lagerung in diesem Jahr auszahlen.
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