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Fruchtsaft

Streuobstbestände schrumpfen

Baden-Württembergs Streuobstbestände schrumpfen. Wie man den Rückgang aufhalten kann, war Thema bei der landesweiten Eröffnung der Fruchtsaftsaison.
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Die diesjährige Fruchtsaftsaison wurde bei der Fruchtsaftkelterei Häussermann in Neckartailfingen im Landkreis Esslingen eingeläutet.
Die diesjährige Fruchtsaftsaison wurde bei der Fruchtsaftkelterei Häussermann in Neckartailfingen im Landkreis Esslingen eingeläutet.Donat Singler
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In der Fruchtsaftkelterei Häussermann in Neckartailfingen im Landkreis Esslingen diskutierten Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Fruchtsaftbranche und Umweltschutz über die Zukunft der Streuobstbestände in Baden-Württemberg. Die Anforderungen der Gesellschaft an die Bewirtschaftungsweise, die Sorgen der Bewirtschafter und die Vermarktungsmöglichkeiten von Streuobstprodukten waren die wesentlichen Themen des Austauschs. Eingeladen hatte der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft e. V. (VdAW), der von Stuttgart aus unter anderem die Interessen mittelständischer Fruchtsafthersteller vertritt.

Bei Häussermann an der Tübinger Straße werden aus Äpfeln und Birnen der Region in einem modernen Produktionsprozess 35 verschiedene Qualitätsfruchtsäfte hergestellt. Nach der Betriebsführung von Manuel Häussermann durch den 1957 gegründeten Betrieb eröffnete VdAW-Fachreferent Timo Schumann die Veranstaltung in dem er die Sorge um den Erhalt der Streuobstbestände zum Ausdruck brachte.

Neben dem Klimawandel sei vor allem die schlechte Pflege der Bestände die größte Herausforderung, erklärte Rolf Heinzelmann (Geschäftsführer Landesverband Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg). Nur wenn die Bewirtschafter so entlohnt werden, dass deren Mühen gedeckt sind, kann der Erhalt der Bestände gesichert werden. Zudem sei die Freude an der Bewirtschaftung durch die Vielzahl an bürokratischen Auflagen häufig getrübt. Weniger Verbote und mehr Wertschätzung könnten helfen, mehr Engagement zu erreichen.

Rolf Brauch (Theologe im Ruhestand) sieht das Ziel in der Schaffung einer Wertschöpfungsgemeinschaft auf Augenhöhe innerhalb derer jeder zugewinnt. Dazu sei eine engere Kooperation und intensive Kommunikation von Politik, Erzeugern, Verarbeitern und Verbrauchern notwendig. Die heutige Veranstaltung bezeichnet er als richtigen Schritt auf diesem Weg.

Isabel Kling vom Ministerium Ländlicher Raum Baden-Württemberg betont, dass die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen Ihrem Ministerium ganz besonders am Herzen liegt und weist auf die unterschiedlichen Marketingkampagnen, die Streuobstinitiative und auch die Verdopplung der Streuobstwiesenförderungen im letzten Jahr hin. An Wertschätzung gegenüber den Erzeugern von Seiten des Landes mangelt es in keiner Weise und diese wird auch weiterhin deutlich zum Ausdruck gebracht werden. So unterstützt das Land mit der aktuellen Kampagne „Wir machen das“ die regionalen Wertschöpfungsketten.

Almut Sattelberger, Naturschutzreferentin des BUND im Land ging auf die Bedeutung der Streuobstwie-sen für die Biodiversität ein und fordert vor allem Maßnahmen zur intensiveren Vernetzung der Bewirtschafter. Niemand sollte sich allein gelassen fühlen. Außerdem sei das Land in der Pflicht durch Förderung von Baumschnittmaßnahmen oder die Gründung und Einbeziehung von Streuobstorganisationen ins FAKT-Programm die Pflege der Bestände für Wiesenbesitzer attraktiver zu gestalten.

Nach der Diskussion führte VdAW-Fachreferent Timo Schumann durch die Ausstellung regionaler Unternehmen, die mit Ihren Produkten zum Erhalt der Streuobstwiesen beitragen. Dazu gehörte die Schäferei Schmid aus Owen/Teck, die die Gäste mit Lammburgern versorgte und Langzeitdünger aus pelettierter Schafwolle vorstellte. Die Bio-Imkerei Tobio aus Dettingen/Teck war mit Honigvariationen einschließlich Verkostung vor Ort. Der Kreisverband Obst und Gartenbau Nürtingen zeigte mit einer Sortenausstellung.die Vielfalt im Obstbereich. Seniorchefin Lisa Häussermann stellte als Gastgeberin das Fruchtsaftprogramm des Unternehmens vor und zeigte deutlich, mit wie viel Engagement Säfte im Hause Häußermann produziert und vermarktet werden.

Angaben zu aktuellen Mostobstpreisen lesen Sie in BWagrar 37/2023, Seite 48.

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