Weizenvorräte schrumpfen
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So erwartet der Internationale Getreiderat (IGC) für die laufende Saison 2023/24 eine globale Weizenerzeugung in Höhe von rund 786,6 Millionen Tonnen. Gegenüber der Oktoberprognose ist das zwar ein Plus von rund 1,7 Millionen Tonnen, gegenüber der Vorsaison aber ein kräftiger Rückgang um 17 Millionen Tonnen. Der Anstieg gegenüber der Vormonatsprognose beruht insbesondere auf der nach oben korrigierten Schätzung für die Ukraine mit 28,7 (+1,3) Millionen Tonnen und Russland mit 90 (+1) Millionen Tonnen.
Für Argentinien erwartet der IGC hingegen mit 14,7 Millionen Tonnen eine um 0,9 Millionen Tonnen geringere Ernte als noch im Oktober. Damit dürften die ungünstigen Witterungsbedingungen wie auch in der vorigen Saison die Erzeugung deutlich limitieren. Die argentinische Ernte ist im Gange, es gibt Meldungen über unzufriedenstellende Erträge. Die jüngsten Niederschläge waren nützlich, kamen aber wahrscheinlich zu spät, um frühere Dürreschäden, insbesondere in den Provinzen Santa Fe und Cordoba, zu beheben.
Der weltweite Verbrauch wird auf 803,8 Millionen Tonnen geschätzt, was 8,4 Millionen Tonnen mehr wären als noch in der Saison 2022/23. Die Kürzungen bei der Weizenverwendung für Lebens- und Futtermittel werden durch eine Aufwärtskorrektur für die industrielle Nutzung ausgeglichen. Dabei fällt die Prognose für den Futtermittelverbrauch mit 154,5 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig niedriger aus. Das Überangebot an Mais dürfte in der laufenden Saison die Nachfrage nach Weizen für Futtermittelzwecke erheblich einschränken.
Die Schätzung für die weltweiten Endbestände hob der Rat jüngst gegenüber der Vormonatsprognose um 1,4 auf 264 Millionen Tonnen an, trotz alledem wären dies die niedrigsten Vorräte seit fünf Jahren. Das prognostizierte Plus gegenüber der Oktoberschätzung ist auf die größere Verfügbarkeit von Weizen bei einer gleichbleibenden Erwartung für den Verbrauch zurückzuführen.
Potenziell geringere Lieferungen nach Europa und nach Asien könnten dazu führen, dass der Welthandel mit Weizen im Wirtschaftsjahr 2023/24 hinter dem Spitzenwert des Vorjahres von 207,7 Millionen Tonnen zurückbleibt. Mit erwarteten 195,7 Millionen Tonnen kürzt der IGC dazu seine Vormonatsprognose um weitere 0,9 Millionen Tonnen. Für Argentinien werden mit 10 Millionen Tonnen geringere Exporte (-0,9 Millionen Tonnen) gegenüber dem Vormonat erwartet. Auch die EU dürfte mit 34,8 Millionen Tonnen deutlich weniger exportieren als noch vor einem Monat prognostiziert (-1,3 Millionen Tonnen). Russland hingegen dürfte aufgrund der größeren Verfügbarkeit mit 50,1 Millionen Tonnen etwa 1 Million Tonnen Weizen mehr ausführen.
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