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Marktlage Getreide und Ölsaaten

Keine Erholung zum Jahreswechsel

Im Mai 2022 wurden Raps und Weizen so teuer wie nie verkauft. Seither sinken die Preise, zum Jahreswechsel 2023/24 gab es keine Erholung, teilt die Ufop mit.
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Mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine im Februar 2022 erreichten die Raps- und Brotweizenpreise ein noch nie dagewesenes Niveau, teilt die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (Ufop) mit. Seitdem kannten die Preise jedoch nur eine Richtung: abwärts. Bei Raps wurde der Tiefststand im Juni 2023 mit 383 Euro/t erreicht. Seither erholten sich die Rapsnotierungen bis Januar 2024 nur unwesentlich mit einem Anstieg um 20 Euro auf 403 Euro/t, sowohl für Mengen aus der Ernte 2023 als auch für die bevorstehende Ernte 2024.

Ursache ist das weiterhin geringe Kaufinteresse der Ölmühlen, die auf ihre gute Deckung verweisen und zurückhaltend agieren. Auf der anderen Seite bot und bietet das niedrige Preisniveau für Raps für die Erzeuger auch keinen Anreiz zum Verkauf. Ausschlaggebend für den deutlichen Rückgang der Rapspreise ist die Entspannung der Märkte nach den anfangs befürchteten Versorgungsengpässen durch den Angriff Russlands auf die Ukraine.

Neben einem größeren globalen Rapsangebot ist auch die Fortführung der ukrainischen Rapsexporte über alternative Routen ein Grund für den großen Druck auf die europäischen Märkte. Die Lieferungen aus der Ukraine, besonders über das Schwarze Meer sind allerdings keineswegs verlässlich.

Auch die Brotweizenpreise frei Erfasser tendierten seit dem Allzeithoch von 384 Euro/t im Frühjahr 2022 schwächer und pendelten sich in den vergangenen Wochen bei etwa 200 Euro/t ein. Die Umsätze bleiben saisonal bedingt am hiesigen Brotgetreidemarkt sehr gering, eine Belebung der Handelsaktivität wird frühestens für
Mitte bis Ende Januar erwartet. Abgewickelt werden lediglich bestehende Kontrakte, Neugeschäft bleibt aus. Infolge des niedrigen Preisniveaus wird derzeit auch beim Weizen kaum Ware angeboten, obwohl die Vorräte auf den Höfen teils überreichlich sind. Wer nicht aus Platz- oder Liquiditätsgründen verkaufen muss, wartet ab.

Die Ufop weist mit Blick auf die erläuterte Preisentwicklung darauf hin, dass die niedrigen Erzeugerpreise in einem deutlichen Kontrast zur Entwicklung der Produktionskosten für die Landwirte, insbesondere bei Düngemitteln, stehen. Dies müsse in der öffentlichen Diskussion um die zukünftige Entwicklung des Agrarsektors berücksichtigt werden. Zur Kostendeckung seien aktuell und in Zukunft höhere Erzeugerpreise nötig, denn mit einem Sinken der Energiepreise, insbesondere bei Erdgas als wichtigen Energieträger für die Düngemittelherstellung, sei nicht zu rechnen.

Politische Forderungen nach einer Reduzierung des Aufwandes für Düngung und Pflanzenschutz sowie die Einflüsse des Klimawandels ließen derzeit keine Produktionssteigerungen erwarten. Auch die europäischen Rahmenbedingungen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) zeigten derzeit kein Entwicklungspotential
auf. Hier müssten bei den Überlegungen zur zukünftigen Gestaltung der GAP zwingend neue Ansätze diskutiert werden, etwa die Vergütung von Ökosystemleistungen alternativer Fruchtfolgemodelle.

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