Britische Bilanz knapper wegen Verbrauch
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So erwartet das Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) in seiner Angebots- und Nachfragebilanz für Getreide eine Gesamtverfügbarkeit von Weizen in Höhe von 17,36 Millionen Tonnen. Zum einen wird die Weizenerzeugung auf 14,05 Millionen Tonnen geschätzt, die aufgrund einer Flächenreduzierung und rückläufigen Erträgen um 10 Prozent geringer ausfallen dürfte. Zum anderen werden die Anfangsbestände auf 1,95 und die Importe auf 1,35 Millionen Tonnen geschätzt.
Im Vergleich zum Vorjahr dürfte die gesamte Weizenverfügbarkeit damit um rund 1,32 Millionen Tonnen geringer ausfallen. Gleichzeitig wird aber ein deutlich größerer Verbrauch prognostiziert. Demnach wird der Verbrauch von Weizen in der Industrie um voraussichtlich 5 Prozent auf 7,67 Millionen Tonnen und im Futtermittelsektor um 3 Prozent auf 0,21 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr zulegen. Dies ist größtenteils auf den erwarteten Anstieg des Verbrauchs in der Bioethanol- und Stärkeproduktion nach einem mehr als zufriedenstellendem Saisonstart sowie auf die prognostizierte höhere Nachfrage aus dem Brauerei-, Mälzerei- und Destillationssektor zurückzuführen.
Die britische Gerstenbilanz dürfte hingegen das Vorjahresniveau knapp überbieten. Dem Vereinigten Königreich stehen demnach insgesamt rund 8,34 Millionen Tonnen Gerste zur Verfügung, summiert aus rund 6,98 Millionen Tonnen aus der eigenen Erzeugung, 1,27 Millionen Tonnen aus den Anfangsbeständen sowie marginalen Gerstenimporten. In der Saison 2022/23 lag die Verfügbarkeit allerdings noch bei 8,44 Millionen Tonnen und damit etwas über der aktuellen Prognose der diesjährigen Versorgung. Obwohl die Anbauflächen ausgeweitet wurden, ist der marginale Rückgang auf die unterdurchschnittlichen Erträge zurückzuführen.
Der Gesamtbedarf von voraussichtlichen 6,02 Millionen Tonnen kann aber dennoch mehr als ausreichend gedeckt werden. Der britische Verbrauch von Gerste ist damit um 120.000 Tonnen geringer als in der vorigen Saison, was auf einen Rückgang der Verwendung in der Tierfütterung zurückzuführen ist. Dieser kann den marginalen Anstieg der Nachfrage in der Brau-, Malz- und Brennereiindustrie mehr als kompensieren. Die Verwendung von Gerste in Futter wird im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 0,13 auf 3,81 Millionen Tonnen zurückgehen. Marktteilnehmer erwarten, dass Weizen und Mais in dieser Saison preislich konkurrenzfähiger sind als Gerste, was dessen Verbrauch limitieren dürfte.
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