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Obstgroßmärkte in Baden

Oberkirch sagt Bruchsal adieu

Der Obstgroßmarkt Mittelbaden (OGM) in Oberkirch hat die Vertriebskooperation mit der Bruchsaler Obst- und Gemüse-Vertriebsgenossenschaft Nordbaden (OGV) beendet. Die Oberkircher wollen künftig ihre Ware über die nahe gelegene Fruitfels GmbH vermarkten.
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Der Vertriebskooperation der beiden badischen Genossenschaften war damit kein langes Leben beschieden: Sie war Anfang des Jahres 2023 zustande gekommen, nachdem beim OGM gleich zwei Vertriebsmitarbeiter gekündigt hatten. Die gemeinsame Vermarktung – mit kurzer Vorbereitungszeit auf den Weg gebracht und gesteuert durch die OGV – verlief dann je nach Produkt unterschiedlich erfolgreich: Während es bei den Erdbeeren passte, lief es bei den Zwetschgen mies. Trotz der teilweise negativen Erfahrungen war es im OGM-Vorstand noch im Herbst keine Frage, dass die Kooperation fortgesetzt werden solle.

Inzwischen kam es in Oberkirch offenbar zu einem Sinneswandel und der private Vermarkter vor der Haustür – nur wenige Kilometer liegen zwischen der OGM-Zentrale und dem Fruitfels-Standort in Oberkirch-Tiergarten – soll nun der neue Partner sein. Am 19. Februar wurde der OGV die Entscheidung mitgeteilt, heißt es in einem der BBZ vorliegenden Schreiben, das OGV-Geschäftsführer Hans Lehar an die OGM-Erzeuger geschickt hat. In diesem Schreiben bringt er die Überraschung und das Bedauern über das Ende der Zusammenarbeit zum Ausdruck. Lehar weist darauf hin, dass die einseitige Entscheidung des OGM mitten in die Vorbereitungen der neuen Saison hineinfällt.

Noch auf der Messe Fruit Logistica Anfang Februar in Berlin seien bei einem gemeinsamen Presseauftritt mit Kunden die Saisonplanungen besprochen worden. Es entstehe nun ein enormer Imageschaden für die OGV, den OGM und Genossenschaften allgemein, befürchtet Lehar.

Trotz dieser Enttäuschung sei der OGV weiterhin an einer Zusammenarbeit zwischen den Anbaugebieten, Erzeugern und genossenschaftlichen Vermarktern gelegen, schließt Lehar sein Schreiben an die Erzeuger.
Die Entscheidung für Fruitfels dürfte nicht zuletzt wegen einer fortgesetzten Abwanderung von OGM-Erzeugern zu Fruitfels gefallen sein, darf man annehmen. Der OGM wollte zu den Gründen der Trennung und auch zu weiteren Fragen zu den Vorgängen nicht Stellung nehmen.

Die Zusammenarbeit mit Fruitfels soll zur kommenden Erdbeersaison starten. Sie soll die komplette Tafelware, nicht aber die Industrieware umfassen, wie aus Erzeugerkreisen zu hören ist. Der OGM bündle nach wie vor die Ware und die Erzeuger erhalten das Geld für ihre Ware vom OGM. Fruitfels werde wie ein Kunde behandelt, kaufe die Ware vom OGM und verkaufe sie weiter.

Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter bei Fruitfels ist der Rheinländer Markus Schneider. Aus drei Gründen ist für Schneider die komplette Vermarktung der mittelbadischen Ware interessant: Die zusätzlichen Mengen könne man gut gebrauchen, in Mittelbaden gebe es viele gute und darunter auch viele junge Erzeuger und schließlich sei die Frühzeitigkeit der Region ein Plus. „Wichtig ist, dass die Region nicht auseinanderfleddert und die Ware nicht über verschiedene Kanäle an die gleichen Kunden geht“, betont Schneider auf Nachfrage.

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