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Insektizid in Lebensmitteln

Fipronil im Ei - Gefahr für den Mensch?

Rund 1,3 Millionen Eier in Deutschland sind mit dem Insektizid Fipronil belastet. Sie kamen aus Erzeugerbetrieben in Belgien und den Niederlanden über eine Packstelle in Nordrhein-Westfalen nach Niedersachsen gelangt. Der Verzehr ist nicht zu empfehlen.
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Laut Behörden in Belgien und den Niederlanden ist das Mittel „Dega16", das - auf Basis ätherischer Öle - etwa für die Reinigung und Desinfektion von Ställen zugelassen ist, in unzulässiger Weise mit Fipronil vermischt worden. Dieses Insektizid wird in der Veterinärmedizin zur Bekämpfung etwa von Flöhen und Zecken bei Hunden und Katzen verwendet. Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten.

Geringe Verzehrmengen sollten beim Erwachsenen keinen Schaden hinterlassen

Beim Menschen kann Fipronil in höheren Dosen Haut und Augen reizen sowie zu Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen führen. In der Langzeitwirkung besteht der Verdacht auf Schädigung von Organen.

Mit Fibronil belastete Eier in Deutschland - Eine Chronologie

Allerdings schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung: "Die gesundheitliche Risikobewertung der in Hühnereiern und Hühnerfleisch gemessenen Fipronil-Rückstände erfolgte auf Basis einer Ausschöpfung der akuten Referenzdosis (ARfD) von 0,009 mg/kg KG, die im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung für Pflanzenschutzmittelwirkstoffe abgeleitet worden ist, denn zum jetzigen Zeitpunkt liegt kein Hinweis für eine lebenslange Aufnahme von Fipronil-Rückständen durch Hühnereier oder Hühnerfleisch vor. Bei den zur Expositionsabschätzung herangezogenen Verzehrsmengen wurden sowohl verarbeitete als auch unverarbeitete Erzeugnisse berücksichtigt".

Das heißt Erwachsene bleiben in der Regel unter der bedenklichen Höchstmenge, wenn ein mit Fipronil belastet Ei verzehrt wurde. "Die Risikobewertung hat ergeben, dass eine gesundheitliche Gefährung für den Menschen unwahrscheinlich ist", so Dr. Monika Lahrssen-Wiederholt, Leiterin der Abteilung Sicherheit in der Nahrungskette am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bei der Pressekonferenz am 3. August im Bundeslandwirtschaftministerium. Zudem würde die in Deutschland gefundenden Eier, bei denen eine Belastung mit Fipronil gefunden wurde, um Faktor 10 unter der bedenklichen Menge liegen.

Auch deutsche Eier mit Fipronil belastet

Achtung: Kinder sind empfindlicher

Anders bei einem Kind. Dort wird die ARfD um das 1,6 fache bei Verzehr eines Hühnereis überschritten. Aber auch das bedeute nicht zwangsläufig eine konkrete Gesundheitsgefährdung.

"Beispielhaft kann bei dem bislang höchsten in Belgien (nicht in Deutschland) gemessenen Gehalt von 1,2 mg Fipronil/kg Ei ein Kind mit einem Körpergewicht von 16,15 kg rein mathematisch 1,7 Eier (bei einem Eigewicht von 70 g) und ein Erwachsener von 65 kg Körpergewicht 7 Eier an einem Tag (einmalig bzw. innerhalb von 24 Stunden) essen, ohne dass der gesundheitliche Richtwert, die akute Referenzdosis (ARfD), überschritten wird", schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Eier im baden-württembergischen Handel aufgetaucht

Betroffene Stempelnummern

Insgesamt ist dennoch zu empfehlen die Eier zurückzugeben und nicht zu verzehren. Welche Stempelnummern betroffen sind, wird laufend unter www.lebensmittelwarnung.de veröfentlicht.

Die niederländischen und belgischen Behörden haben nach Bekanntwerden eine große Rückruf-Aktion gestartet. 

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