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Soja

Distelfalter eingeflogen - teilweise Schadschwelle überschritten

Etwa Mitte Juni des Jahres wurden von Österreich über Franken und Baden bis nach Hessen an zahlreichen Sojafeldern Distelfalter gesichtet. In der Zwischenzeit treten lokal gehäuft auch Raupen des Falters auf. In Unterfranken und Hessen wurde teilweise die Schadschwelle überschritten. Häufig sind die Befallsnester mit Starkbefall nicht am Feldrand, sondern mitten in den Schlägen zu finden. Das teilt der Sojaförderring Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit.

 

 

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Soja-Bestand der von Raupen des Distelfalters befallen wurde.
Soja-Bestand der von Raupen des Distelfalters befallen wurde.Sojaförderring/J.Unsleber
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Der Sojaförderring empfiehlt, die Sojabestände umgehend zu kontrollieren! Bitte informieren Sie uns, falls Sie ebenfalls einen Befall festgestellt haben unter janina.schmid@ltz.bwl.de oder telefonisch 0721/9518-240.

Der Distelfalter (Vanessa cardui) kann in Deutschland in einzelnen Jahren massenhaft auftreten und dann teils erhebliche Fraßschäden an Sojabeständen verursachen. Zuletzt war dies 2003 und 2009 der Fall. Die Falter, die zur selben Gattung wie der Admiral gehören, sind in vielen wärmeren Regionen der Erde heimisch. In Deutschland überwintern sie nur in sehr milden Jahren. Zu relevanten Schäden bei Soja kommt es i.d.R. nach Massenvermehrungen im Mittelmeerraum. Von dort ausfliegen die Falter dann im Frühjahr weiter nördlich.

Befallskontrolle

Ab Anfang Juni ist mit einem Auftreten zu rechnen. Die Raupen treten häufig nesterweise auf. Wichtige Indizien für einen beginnenden Bestandsbefall sind tropfenförmige gelbe Aufhellungen auf den Blättern, die durch die Eiablage entstehen. Bei beginnender Fraßtätigkeit der Raupen rollen sich die Blätter ein und es finden sich grün-schwarze Kotreste auf den Blättern. Die Raupen selbst sind schwarz mit einem gelben Seitenstreifen. Als Schadschwelle gelten ca. 20 Raupen je laufenden Meter oder ein bis zwei Befallsherde pro 100 m².

Bekämpfung

Im konventionellen Anbau ist das Mittel Karate Zeon (75 ml/ha) regulär zugelassen.

Im ökologischen Anbau lassen sich bei rechtzeitigem Einsatz von Bacillus thuringiensis (Subspezies aizavai) die Fraßschäden gut eindämmen. Das Produkt XenTari hat eine Bio-Zulassung. Für den Einsatz von Bt-Präparaten in Soja ist jedoch eine Einzelfallgenehmigung nach § 22/2 Pflanzenschutzgesetz vom zuständigen Pflanzenschutzdienst erforderlich.

Die Behandlung mit XenTari ist besonders effektiv, wenn die Raupen nicht größer als 1 cm sind. Pro Hektar sind 1 bis 2 kg mit 600 l Wasser auszubringen. Erfahrene Praktiker empfehlen zudem eine Zugabe von 1 kg Zucker und 500 g Milchpulver auf 100 l Wasser, damit das Präparat besser haftet und von den Raupen gut aufgenommen wird.

 

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