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Grundfutter

Eiweiß in Silage und Heu erhalten

Um Wiederkäuer mit Eiweiß zu versorgen, spielt das Grundfutter, ob Silage, Heu oder Cobs, eine wichtige Rolle. Die Futterkonserven sind ein wichtiger Lieferant für nutzbares Rohprotein (nXP) am Darm sowie die Versorgung mit Stickstoff im Vormagen, damit Mikorbenprotein gebildet werden kann. Welche Verlustquellen dabei auszuschalten sind, erläuterte Babara Misthilger vom Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub auf dem Allgäuer Grünlandtag am Spitalhof in Kempten.
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Die Fütterungsexpertin Barbara Misthilger erläuterte beim Allgäuer Grünlandtag auf dem Spitalhof worauf es bei der Futterkonservierung ankommt, damit den Tieren ein möglichst hoher Eiweißgehalt aus Silagen zur Verfügung steht.
Die Fütterungsexpertin Barbara Misthilger erläuterte beim Allgäuer Grünlandtag auf dem Spitalhof worauf es bei der Futterkonservierung ankommt, damit den Tieren ein möglichst hoher Eiweißgehalt aus Silagen zur Verfügung steht. Werner-Gnann
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Das Rohprotein aus dem Grundfutter besteht aus zwei Fraktionen, wie Mistlinger beim Stationenrundgang auf dem Allgäuer Grünlandtag erläuterte: dem Reineiweiß sowie den NPN-Verbindungen. Von diesem Rohprotein wandert ein Teil von 20 bis 30 Prozent als unabgebautes Futterprotein (UDP-Fraktion) direkt in den Dünndarm und steht dem Tier dort als nutzbares Rohprotein (nXP) zur Verfügung. Der Rest in Höhe von 70 bis 80 Prozent durchläuft den Vormagen und wird zu Mikrobenprotein umgebaut. Die Bildung dieses Mikrobenproteins ist abhängig von der Energie- und Ammoniakversorgung. Mit steigender Milchleistung nimmt der Bedarf der Kuh an nutzbarem Rohprotein zu. Damit muss auch der Anteil an UDP-Eiweiß steigen. Zudem lösst sich durch höhere nXP-Gehalte im Grundfutter der Zukauf an Eiweißfutter vermindern, was die Nährstoffbilanz des Betriebes entlastet. „Deshalb ist es wichtig, dass bei der Konservierung die Eiweißqualität erhalten bleibt“, erklärte die Tierernährerin.

Wichtige Silierregeln beachten


Um diese UDP-Fraktion zu erhalten, sind bei der Heu- und Silagebereitung einige wichtige Regeln zu beachten. Um den Proteinabbau bei der Grassilagebereitung zu stoppen, ist eine schnelle pH-Wert- Absenkung durch die Bildung von Milchsäure wichtig. Mistlinger gab folgende Tipps:

  • Rasches Anwelken auf 30 bis 40 Prozent Trockenmasse (TM): Wichtig ist laut der Fütterungsexpertin ein rascher Wasserentzug, um Abbauprozesse zu stoppen. Aus diesem Grund sprach sie sich für eine Mahd am Vormittag aus.
  • Kurze Feldliegezeit von maximal 36 Stunden, besser wäre Eintagessilage.
  • Sauberes, schmutzfreies Erntegut, um Fehlgärungen, beispielsweise durch Buttersäure, zu vermeiden: Durch Schmutz werden Clostridien begünstigt, die Buttersäure produzieren. Mit jedem Gramm Buttersäure aber sinkt die Futteraufnahme. Zudem bauen Clostridien Eiweiß zu Ammoniak und giftigen Bioamiden ab.
  • Kurze Häcksellänge von unter vier Zentimeter. Dadurch ist eine bessere Verdichtung möglich und die Gefahr für Nacherwärmung sinkt, sofern der Vorschub bei der Futterentnahme ausreicht. Unter Luftabschluss können die zur Milchsäuregärung notwendigen Bakterien aktiv werden. Allerdings sind diese nach der großen Hitze der vergangenen Wochen eher Mangelware, da die hohe UV-Strahlung die Bakterien abtötet.
  • Schneller und konsequenter Sauerstoffabschluss.
  • Unterstützung durch DLG-geprüfte Siliermittel, wobei bei TM-Gehalten unter 25 Prozent chemische Mittel empfehlenswert sind, bei TM-Gehalten über 30 Prozent sollten biologische Siliermittel (Milchsäurebakterien) eingesetzt werden.

Wenig Bröckelverluste bei der Heubereitung


Um die Eiweißgehalte in Dürrfutter zu erhalten, müssten Feld- und Bröckelverluste minimiert werden, denn Blätter haben die höheren Eiweißgehalte. Das bedingt einen optimalen Einsatz der Erntetechnik, was die Fahrgeschwindigkeit sowie die Einstellung der Zinken bei Zetter und Schwader betrifft.

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