„Gresger Ammele“ ist gerettet
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Die Gresger Ammele stand früher in jedem Hausgarten in Gresgen – eine
Sauerkirsche die süß und fruchtig schmeckt. „Leider starben in den vergangenen
Jahren immer mehr Bäume aufgrund ihres Alters ab, nur wenige wurden
nachgezogen“, erklärt Vera Noy, Mitinitiatorin des Projekts. Dadurch sei die Idee
zustande gekommen, in Zusammenarbeit mit dem Biosphärengebiet
Schwarzwald nach Möglichkeiten zu suchen, diese alte Sauerkirschsorte als
Besonderheit des Zeller Ortsteils Gresgen zu erhalten.
Weg zur Nachzucht stand frei
Im vergangenen Jahr stand zunächst eine Bestandserhebung an: 35 Bäume
wurden gefunden, fünf davon waren bereits abgestorben. Durch eine genetische
Analyse konnte geklärt werden, dass es sich bei allen Bäumen um dieselbe
Sorte handelte. Das Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee (KOB) bestätigte
zudem, dass der Name „Gresger Ammele“ zur Bezeichnung einer lokalen
Eigenart verwendet werden kann. Somit war der Weg zur Nachzucht frei.
Im Februar 2018 schnitten die Vereinsmitglieder von den bestehenden Bäumen
Reiser oder Jährlinge und brachten diese zu einer Baumschule zum
Veredeln. Da 2018 ein hervorragendes Kirschjahr war, konnte auch ein Protokoll
über Geschmack, Größe und Gesundheit der Früchte erstellt werden. Zudem
wurde ausprobiert, wie man die Kirsche kulinarisch verwerten kann, etwa als
süß-saure Beilage zu Wildgerichten und Siedfleisch.
Nachgezogene Bäume verkauft
Im Oktober wurden dann die nachgezogenen Bäume verkauft. Zwei der Bäume
gingen als Spende des Verschönerungsvereins an die Schule und den
Kindergarten in Gresgen und Adelsberg – tatkräftig unterstützt durch den
Werkhof der Stadt Zell im Wiesental, der die Bäume pflanzte. „Das Interesse an
den Kirschbäumen war unglaublich groß. Nach anderthalb Wochen hatten wir
alle verkauft“, berichtet Vera Noy. Es gebe bereits Vorbestellungen für das
nächste Jahr. „Die Arbeit im Projekt ist jetzt erst mal abgeschlossen, aber nun
wir freuen uns schon auf die zukünftige Ernte“, ergänzt ihr Mitstreiter Andreas
Lang.








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