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Krautminderung an Kartoffeln

4 Probleme und was Sie dagegen tun können

Die Krautbeseitigung vor der Ernte entscheidet wesentlich über den Marktwareertrag, die Qualität des Erntegutes und die Lagerfähigkeit der Kartoffeln. Da sollte nichts schief gehen. Doch was tun, wenn doch mal etwas nicht so läuft wie geplant? Unser Experte gibt Tipps.

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Meßmer
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Zeitpunkt und Art der Krautregulierung müssen an aktuelle Wetterbedingungen, die Nutzungsrichtung und den Zustand der Kartoffelpflanzen angepasst werden. Das gelingt nicht immer. Hans-Jürgen Meßmer, Leiter der Außenstelle Donaueschingen des Landwirtschaftlichen Technoloiezentrums (LTZ) Augustenberg, gibt Tipps, was Sie dann noch tun können:

Problem 1: Zu geringer Stärkegehalt

Ein zu geringer Stärkegehalt zum Zeitpunkt der Krautminderung kann zur Gefäßbündelverbräunung und unerwünschter Stärkeeinlagerung führen. Hier empfiehlt Meßmer, vor der eigentlichen Krautminderung mit reduzierten Mengen Quickdown (0,2-0,4 l/ha) und Toil (1,0 l/ha) und im Abstand von maximal einer Woche mit Reglone (1,5 l/ha) zu behandeln. Bei Bedarf kann nach weiteren 5 bis 7 Tagen 1,0 l/ha Shark oder Quickdown 0,8 l/ha und Toil 2,0 angewendet werden.

In Pflanzkartoffeln empfiehlt sich, vor der eigentlichen Krautminderung mit reduzierten Mengen Reglone (0,3 l/ha) oder Quickdown (0,2-0,4 l/ha) in Kombination mit Toil (1 l/ha) zu arbeiten. Spätestens nach einer Woche sollte Reglone gesplittet appliziert werden (Aufwandmenge je nach Krautzustand 1,5-2,5 l/ha). Weitere 5 bis 7 Tage später kann Shark (1,0 l/ha) verwendet werden.

Sollten oben genannte Ratschläge nicht umsetzbar sein, können Sie auch circa 15-20 cm des Blätterdachs teilkrautschlagen beziehungsweise abflammen. Nach 5 Tagen empfiehlt Meßmer, das Restkraut auf 15-20 cm Stängellänge zu beseitigen und zusätzlich Shark oder Quickdown und Toil in Kombination einzusetzen. Sollten die Kartoffeln wieder austreiben, ist eine weitere Behandlung mit der Kombination Quickdown und Toil möglich.

Achtung: Reglone darf ab 4. Februar 2020 nicht mehr angewendet werden!

Problem 2: Trockenheit, Hitzestress

Zu große Trockenheit und Hitzestress bei der Krautminterung können zu Gefäßbündelverbräunungen führen. Um das zu vermeiden, können Sie in Pflanzkartoffeln Reglone gesplittet anwenden und danach mit Shark oder Quidown und Toil arbeiten. Bei allen anderen Kartoffeln setzen Sie am besten eine Quidown-Toil-Kombination im Splittingverfahren mit 0,8 l/ha + 2,0 l/ha je Anwendung ein. 

Lassen sich diese Empfehlungen nicht umsetzen, empfiehlt sich das Teilkrautschlagen oder Abflammen des Krautes um etwa 15-20 cm des Blätterdachs. Nach 5 Tagen können Sie dann Beloukha (16,0 l/ha) abwenden. Mitunter ist eine zweite Behandlung mit Beloukha (12,0-16,0 l/ha) erforderlich. Damit können Sie sich übrigens auch bei den folgenden Problemem 3 und 4 helfen.

Problem 3: Kettenwuchs, Wiederaustrieb

Treibt die Pflanze nach der Krautminderung wieder aus, können Missbildungen entstehen. Außerdem kann es zu Nabelendfäule oder Glasigkeit und späteren Problemen bei der Lagerung kommen. Verwenden Sie hier am besten Reglone und nach 5 Tagen Shark oder Quickdown. Bei erneutem austreiben kann mit Quickdown in Kombination mit Toil nachbehandelt werden.

Problem 4: Zu hoher Stärkegehalt, Ertragszuwachs erwünscht

Lagert die Kartoffel zu viel Stärke ein, entspricht die Sorte später möglicherweise nicht dem Kochtyp. Dagegen helfen ein frühzeitiger Einsatz von Reglone (0,3-0,5 l/ha) und mit 14 Tagen Abstand eine Folgebehandlung mit Reglone (2,0 l/ha) oder das Krautschlagen in Kombination mit Reglone (1,5 l/ha).

Mehr zur Krautminderung an Kartoffeln lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von BW Agrar (KW 31) und HIER.

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