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Kohlenstoff im Boden binden

Helfen Humus-Zertifikate dem Klimaschutz?

Bei Humus-Zertifikaten von Privatanbietern für Landwirte, die CO2 im Boden speichern, steht noch Arbeit an. Die Methoden müssen zuverlässiger werden. Zu diesem Schluss kommt die Studie „CO2-Zertifikate für die Festlegung atmosphärischen Kohlenstoffs in Böden: Methoden, Maßnahmen und Grenzen“ vom BonaRes-Zentrum für Bodenforschung unter Beteiligung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. Emissionen von vornherein zu vermeiden, sei nach wie vor die beste Strategie.
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Damit Privatanbieter Landwirten für den Humusaufbau einen Klimanutzen attestieren können, muss die Zertifizierung sehr umfassend sein.
Damit Privatanbieter Landwirten für den Humusaufbau einen Klimanutzen attestieren können, muss die Zertifizierung sehr umfassend sein.J. Klein
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Für die Studie wurden ausschließlich private CO2-Zertifikate untersucht, die nicht im Rahmen des staatlichen Emissionshandels, sondern von privaten Unternehmen vergeben werden. Um einen effizienten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, müssten diese Zertifikate jedoch bestimmten Kriterien entsprechen, die bei aktuellen Vergaben nicht immer berücksichtigt würden, so die Autoren.

Humusaufbau bremst den Klimawandel

Die Anreicherung von organischem Kohlenstoff in Ackerböden kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, und private CO2-Zertifikate könnten Landwirte dazu motivieren, ein entsprechendes Management in Ihren Betrieben umzusetzen. Die Studie stellt geeignete Maßnahmen vor und beschreibt Methoden zur Erfassung der gespeicherten Kohlenstoffmengen.

"Unsere Studie macht aber auch deutlich, dass alle Anreicherungen vollständig reversibel sind, eine Zusätzlichkeit und Langfristigkeit der Kohlenstoffspeicherung kaum sichergestellt, und Verschiebungseffekte, die nur scheinbar eine positive Klimawirkung erzielen, von Zertifikatanbietern nur schwer ausgeschlossen werden können", fasst Dr. Carsten Paul vom ZALF die Schwierigkeiten bei der Vergabe von Humuszertifikaten zusammen.

Anmerkung der Redaktion: Die Humusspeicherung im Boden bringt nämlich nur etwas, wenn der hohe Humuswert auch dauerhaft von den Landwirten gehalten wird und zusätzlich zur normalen Feldarbeit stattfindet. Wer seinen Humuswert auch ohne die Zertifikate erhöht hätte, fällt zum Beispiel schon aus dem Rahmen. Auch wenn beispielsweise im  Ausland ein Wald abgebrannt und zu Kohle verarbeitet wird, die man in den lokalen Ackerboden einarbeitet, hat man nur CO2 verschoben und nicht nachhaltig die atmosphärische CO2-Konzentration gesenkt.

Zertifizierung muss genauer werden

Obwohl es aus landwirtschaftlicher und klimaschutz-Sicht auf jeden Fall positiv ist, wenn der Kohlenstoffanteil in landwirtschaftlichen Böden durch gutes Management erhöht wird, ist das Instrument der privaten CO2 -Zertifikate möglicherweise ungeeignet. „Es wird für die Anbieter solcher Zertifikate sehr schwer werden, Ihren Kunden die gleiche positive Klimawirkung zu garantieren, wie sie Zertifikate haben, die auf Emissionsvermeidung beruhen“, so Paul.

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