Ackerbau-Telegramm
So läuft die Tonverlagerung
Tonverlagerung oder Lessivierung ist der prägende Prozess in der Entwicklung einer Parabraunerde. Hierbei werden Bestandteile der Feintonfraktion, wie Tonminerale, Fe- und Al-Oxide, sowie die damit verbundenen Huminstoffe mit dem Sickerwasser in tiefere Bodenbereiche verlagert. Dies führt zu sogenannten Einlagerungsverdichtungen und einer damit einhergehenden ungünstigen Pseudovergleyung, welche durch zeitweilige Stauwasserbildung gekennzeichnet ist. Der anschließend an Ton verarmte Oberboden neigen zur verstärkten Verschlämmung und leichten Erodierbarkeit, da Tonminerale eine bedeutende Rolle bei der Strukturbildung spielen. Tonverlagerung wird begünstigt durch einen pH-Wert unterhalb von 6,5 (beispielsweise bei weitgehender Entkalkung), dem Vorhandensein stark quellfähiger Tonminerale (zum Beispiel Smektite) sowie einer saisonalen Austrocknung und damit einhergehender Grobporenbildung des Bodens. Die Ablagerung der Tonteilchen erfolgt meist an blind endenden Grobporen, in Bereichen mit hoher Ca-Sättigung oder eingeschlossener Luft.
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