Strohmanagement optimieren
Gerade dieses Jahr kommt es auf ein optimales Strohmanagement an. Anzustreben ist eine intensive Strohrotte in kurzer Zeit, Verdichtungen auf dem Acker bei der Strohbergung sind zu vermeiden.
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Aufgrund der hohen Bestandesdichten fällt in diesem Jahr trotz überschaubarer Erträge überdurchschnittlich viel Stroh an. Diese Strohmengen können von den Mikroorganismen im Boden nicht ohne weiteres umgesetzt werden, was insbesondere bei kurzen Zeiträumen bis zur nächsten Aussaat zu Problemen führen kann. Da einer Stickstoffgabe zur Verbesserung der Strohumsetzung meist deutliche Grenzen gesetzt sind, kommt dem optimalen Strohmanagement eine immer größere Bedeutung zu. Wird eine intensive Strohrotte in möglichst kurzer Zeit angestrebt, so ist hierfür eine optimale Einarbeitung erforderlich. Bei gleichmäßiger Strohverteilung auf der Fläche ist eine Einarbeitungstiefe von 1,0 bis1,5 cm/t Stroh anzustreben. Je besser die Häckselqualität, Gleichmäßigkeit der Strohverteilung auf der Fläche sowie die Einmischintensität des Bodenbearbeitungsgerätes sind, desto flacher kann die Einarbeitung erfolgen. Die Einarbeitung darf nicht bei zu feuchten Bodenverhältnissen erfolgen, da für eine optimale Umsetzung ausreichend Sauerstoff benötigt wird.
Verdichtungen vermeiden
Die Bergung von Getreidestroh führt oft zu Bodenschadverdichtungen, da in der Regel keine bodenschonenden Transportfahrzeuge eingesetzt werden. Dies kann vermieden werden, indem ein Ballentransporter mit Niederdruckreifen eingesetzt und die Nutzlast an die Tragfähigkeit des Bodens angepasst wird. Alternativ kann das Stroh in einem separaten Arbeitsgang an den Feldrand gebracht und von dort auf ein für den Straßentransport geeignetes Transportfahrzeug verladen werden. Der Transport des Strohs auf dem Feld sollte mit einem Fahrzeug erfolgen, dessen Bereifung einen Luftdruck von unter 1,2 bar aufweist. Beachten Sie, dass auch bei niedrigem Reifendruck wiederholtes Befahren des Bodens zu Schadverdichtungen führt.
Fahrspuren lockern
Aufgrund der regelmäßigen Niederschläge im April und bis Mitte Mai sieht man dieses Jahr wieder häufig verdichtete Fahrspuren. Wenn keine zusätzlichen Fahrspuren durch den Mähdrusch entstanden sind, können diese Verdichtungen separat und unabhängig von der übrigen Ackerfläche gelockert werden, was eine erhebliche Zeit- und Kraftstoffersparnis bedeutet. Gut geeignet sind Tiefenlockerer, die den Boden nur leicht anheben und aufbrechen, aber nicht durchmischen. Klären Sie vor einer Bearbeitungsmaßnahme mittels Spatenprobe, ob die Fahrspuren nicht von intensiven Trockenrissen durchzogen sind. Ist dies der Fall, kann häufig auf eine tiefere Bodenbearbeitung verzichtet werden.
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