Ackerbau-Telegramm
Staunässe und Pflanzenwachstum
Durch die anhaltenden Niederschläge der letzten Wochen ist auf vielen Flächen eine anhaltende Wassersättigung zu beobachten. Der noch im Boden vorhandene Sauerstoff wird durch aerobe Mikroorganismen sowie Pflanzenwurzeln wesentlich schneller verbraucht als neuer nachgeliefert werden kann, sodass bereits nach einem Tag Staunässe völlig sauerstofffreie Zonen im Boden entstehen. Sind die überfluteten Flächen bereits mit Wintergetreide bestellt, führt der Sauerstoffmangel an den Wurzeln je nach Umgebungstemperatur nach 2-4 Tagen zu deutlichen, teilweise irreversiblen Wachstumsdepressionen der Pflanzen. Stehen die Böden länger als 10 Tage unter Wasser, kann dies zu Ertragseinbußen zwischen 20 und 50 Prozent führen, da die Spitzen der vorhandenen Wurzeln absterben, sich an diesen aber auch nach der Entwässerung keine neuen Seitenwurzeln bilden. Allerdings gibt es hier zum Teil deutliche Sortenunterschiede, da Sorten mit erhöhter Fähigkeit zur Bildung von Adventivwurzeln am ersten Knoten Staunässe deutlich besser überstehen.
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