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Wirtschaftlicher Kartoffelanbau

Fruchtfolge bei Kartoffeln – eine Selbstverständlichkeit!?

Im amerikanischen Bundesstaat Idaho, der für seine „famous potatoes“ weit über die Grenzen der USA hinaus bekannt ist, sollen die diesjährigen Verträge mit der kartoffelverarbeitenden Industrie erstmalig einen Passus zur Einhaltung einer dreijährigen Fruchtfolge beinhalten.
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Mayer
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Die Diskussion darüber ist lebhaft und hat es bis in die Schlagzeilen der internationalen Fachpresse geschafft.

In der Praxis
Bei uns schließt die gute fachliche Praxis die Einhaltung einer kulturartspezifischen Fruchtfolge ein. Ergänzend sind in verschiedenen Vermarktungsprogrammen oder Anbauverträgen Angaben zu einer standortbezogenen Fruchtfolge erforderlich. Auf vielen Betrieben steht die Kartoffel heute aufgrund der eigenen positiven Qualitäts- und Ertragserfahrungen bereits in einer vierjährigen Fruchtfolge. Verschiedene Untersuchungen belegen zudem, dass jedes weitere Jahr Anbaupause zu noch deutlicheren Effekten führt.

Positive Wirkungen
Mit dem geplanten Wechsel von Hauptfrüchten in einer Fruchtfolge ergeben sich eine Vielzahl von Vorteilen sowohl für die einzelnen Kulturen als auch für den gesamten Anbauzyklus. Beispielhaft seien hier nur angeführt
• Erhalt und Verbesserung von Struktur, organischer Substanz sowie physikalischen und chemischen Eigenschaften des Bodens
• Erhöhung der Produktivität des Standortes durch bessere Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit
• Verringerung des Krankheits- und Schädlingsdrucks insbesondere bodenbürtiger Erreger
• Verhinderung oder Zurückdrängung von schwerbekämpfbaren Unkräutern

Fruchtfolge lohnt sich
Die Kartoffel zählt zu den Kulturen, die sehr empfindlich auf eine verkürzte oder fehlende Anbaupause reagieren und dies innerhalb weniger Jahre mit nachlassenden Erträgen und Qualitäten deutlich machen. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass es im Boden relativ schnell zu einseitigen Verschiebungen in den chemischen und physikalischen Eigenschaften kommt. Zum anderen sind zurückgehende mikrobielle Aktivitäten zu beobachten, die die Entwicklungsmöglichkeit der Schaderreger ebenso fördern wie die mögliche Schwächung direkter Gegenspieler.

Dieser Prozess lässt sich zwar durch eine intensivere Bestandesführung verlangsamen, aber nicht aufhalten. Die damit verbundenen Mehrkosten schmälern gemeinsam mit den zurückgehenden Erlösen schnell den erwarteten Gewinn und bieten so keine Basis für einen nachhaltigen Erfolg des betrieblichen Kartoffelanbaus.

Weitere Risiken
Mit dem wechselnden Anbau unterschiedlicher Früchte verschlechtern sich auch für die meisten Schaderreger die Wachstums- und Vermehrungsbedingungen, sodass es im Boden langsam zu einem natürlichen Rückgang des Infektionsdrucks kommt. Dieser wichtige Wirkmechanismus wird aber nicht nur durch kürzere Anbaupausen, sondern in den letzten Jahren auch vermehrt durch das stärkere Auftreten von Kartoffeldurchwuchspflanzen in den Folgekulturen geschwächt. Ihre Bekämpfung ist mit hohen Kosten und einem häufig unsicheren Erfolg verbunden. Vor diesem Hintergrund haben viele Kartoffelbetriebe schon lange erkannt, dass es zur weit gefassten Fruchtfolge keine Alternative gibt.

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