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Keimhemmung und Krautregulierung bei Kartoffeln

Kraut weg, damit Qualität bleibt

Die Keimhemmung und Krautregulierung bei Kartoffeln erfordert eine abgestimmte Strategie, um Qualität und Lagerfähigkeit der Knollen zu sichern. Dabei spielen der richtige Einsatzzeitpunkt sowie die Wahl geeigneter Mittel und Verfahren eine zentrale Rolle. Besonders in Jahren mit wechselhafter Witterung sind regelmäßige Bestandskontrollen entscheidend, um rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten.

von Dr. Jonathan Mühleisen, Pflanzenschutzdienst am Regierungspräsidium Stuttgart erschienen am 14.07.2025
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Der Einsatz von Keimhemmungsmitteln wie Fazor (oder Himalaya 60 SG) und Crown MH (oder Itcan SL 270), deren Wirkstoff Maleinsäurehydrazid ist, führt bei Speise- und Verarbeitungskartoffeln zu nachweisbaren Rückständen in den Knollen. Deshalb muss die Anwendung unbedingt mit dem Abnehmer abgesprochen werden. Der ideale Anwendungszeitpunkt ist ungefähr zwei bis drei Wochen vor der Krautabtötung beziehungsweise vier bis fünf Wochen vor der Ernte. Damit der Wirkstoff optimal aufgenommen werden kann, muss noch ausreichend grünes Kraut vorhanden sein. Diese Keimhemmungsmittel verringern zudem die Neigung zu Zwiewuchs und reduzieren die Durchwuchskartoffeln im folgenden Jahr.

Wenn nach einer längeren Trockenheit Gewitter mit größeren Regenmengen auftreten, kann sich an den Knollen Zwie- und Kettenwuchs bilden. Gefährdete Bestände sollten deshalb mindestens zweimal wöchentlich kontrolliert werden. So kann rechtzeitig entschieden werden, ob die Ernte durch das Abschlagen des Krautes eingeleitet wird (sofern die Reife dies zulässt) oder ob der Zwiewuchs bewusst in Kauf genommen wird. In diesem Fall darf die Krautregulierung erst erfolgen, wenn die Kindel bestmöglich ausgereift sind.

Die Krautregulierung kann durch Krautschlagen in Kombination mit thermischen Verfahren oder Pflanzenschutzmitteln erfolgen.

Strategien zur Krautabtötung und Erntevorbereitung

In dichten und kräftigen Kartoffelbeständen ist eine spezielle Strategie notwendig. Zuerst werden die Blätter durch mechanisches Krautschlagen entfernt. Anschließend, ein bis drei Tage danach (oder bei neueren Krautschlägern unmittelbar nach dem Krautschlagen), werden die Stängel mit Produkten wie zum Beispiel Quickdown in Kombination mit Toil und/oder Shark abgetötet. Für eine optimale Wirkung von Beloukha nach dem Krautschlagen sind eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von über 20 Grad Celsius erforderlich. Liegen die Temperaturen über 25 Grad Celsius, sollten die Behandlungen in den Abendstunden erfolgen.

Krautabtötungsmittel dürfen nicht in welken Beständen angewendet werden. Ein Einsatz unter extremen Bedingungen wie Bodentrockenheit, hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung kann schwerwiegende Schäden, wie Gefäßbündelverbräunungen in den Knollen, verursachen.

Ein Wiederaustrieb muss verhindert werden, zum Beispiel durch eine Nachbehandlung mit Quickdown in Kombination mit Toil.

Wenn die Abreife der Kartoffeln einsetzt, reicht auch eine ein- oder zweimalige Behandlung mit Quickdown in Kombination mit Toil aus, um das Kraut abzutöten. Um eine ausreichende Schalenfestigkeit zu gewährleisten, sollte die Ernte frühestens zwei Wochen nach der Krautregulierung erfolgen. Weitere Hinweise zur Krautregulierung finden Sie in der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2025“ auf Seite 108 und in Tabelle 56 auf Seite 109.

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