Wenige Rodeverluste heißt auch wenige Durchwuchskartoffeln
Die alleinige Quelle neuer Durchwuchskartoffeln sind Knollen, die bei der Ernte verloren werden und auf der Fläche verbleiben. Wenn diese Knollen den nachfolgenden Herbst und Winter überstehen, sind sie der Ausgangspunkt für neue Kartoffelpflanzen, die sich in der nachfolgenden Kultur entwickeln können und so die Bemühungen für eine geregelte Fruchtfolge unterlaufen. Lesen Sie, wie Sie die Verlustquellen einschränken.
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Verlustquellen eingrenzen: Bei der Ernte können die Knollen an unter-schiedlichen Stellen auf dem Weg durch die Maschine verloren gehen. Die direkt nach dem Roden auf dem Boden sichtbaren Knollen haben ihre Ursache zumeist im Bereich der Kraut- und Beimengungstrennung. Verluste aus dem Siebkanal sowie nicht vollständige gerodete Knollennester machen ein Durchhacken der abgesiebten Erde mindestens bis auf Rodetiefe erforderlich.
Dabei hat sich eine Beprobungsfläche von (L x B) 3 x 3,33 m in direkter Nachbar-schaft zur noch nicht gerodeten Fläche als praktikabel erwiesen. Für eine sichere Bewertung sollte diese Messung 2‑3 mal auf der Fläche wiederholt werden und die Knollen beider Fundstellen auf bzw. in der Erde getrennt gezählt werden. Zehn gefundene Knollen entsprechen 10.000 Knollen auf einem Hektar und das ist zumeist schon ein Viertel der im Frühjahr gelegten Pflanzknollen. Davon verfaulen oder erfrieren in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen und hier vor allem der Bodentemperatur und -feuchtigkeit noch ein mehr oder weniger großer Teil. In den letzten Jahren war die Verlustrate aber viel zu gering, sodass es in allen Regionen Deutschlands es zu einem massiven Auftreten von Durchwuchskartoffeln gekommen ist.
Darauf sollten Sie achten
Eine verlustarme Rodearbeit setzt die Beachtung unterschiedlicher Verlustquellen und z. T. auch veränderte Maschineneinstellung voraus.
- Dammaufnahme
- mittige Aufnahme
- ausreichende Rodetiefe
- einheitliche Scharstellung, intakte Scharklappen
- Scharbreite an Maulweite anpassen
- Siebkanal
- wirksamer Abschluss des Kanals im Bereich der Dammaufnahme (Krauteinzugsrollen, Rückhalteelemente)
- Anpassung Siebkettenteilung an Knollengröße des Erntegutes
- Teilung bei nachfolgenden Siebketten, insbes. bei fehlendem Erdpolster, enger
- gerader Lauf der Siebkette, vollständige Seitenbleche, keine verbogenen Stäbe
- Krauttrennung
- vollständige Krautminderung
- Wiederverunkrautung der Flächen vermeiden
- evtl. Krautschläger einsetzen
- Stellung der Rückhalteelemente an Krautzustand und -menge anpassen
- bei Bedarf Krautkette in Schwingungen bringen
- Drehzahl und Neigung gegenlaufender Gummifingerbänder anpassen
- Stein- und Klutentrennung
- Spalt zwischen Ableitwalzen und Gummifingerbänder an Knollengröße ausrichten
- auf vollständige und gleichmäßige Bestückung sowie nicht zu hohe Drehzahl der Fingerbänder achten
- ungestörten Gutfluss durch Trenneinrichtung sicherstellen
- Steinkasten während der Fahrt geschlossen halten
- unbrauchbare Knollen nicht auf das Feld zurückwerfen.
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