Eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort
Nach dem erfolgreichen Debüt der RBW-Sale Night im Jahr 2015 waren die Erwartungen an die Neuauflage dieser Veranstaltung am 11. März 2017 hoch. Am Konzept hatten die Veranstalter, bestehend aus den Jungzüchtern und der Rinderunion (RBW) Baden-Württemberg, im Vergleich zur ersten Veranstaltung von vor zwei Jahren, nichts geändert.
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Eine spannende Jungzüchterschau inklusive Typtierwettbewerb, eine flotte Auktion und eine rauschende Party bis in den frühen Morgen hinein, waren auch in diesem Jahr das Erfolgsrezept. Schon früh – die Veranstaltung startete dieses Mal bereits um 18 Uhr - füllten sich die Ränge, um die Jungzüchter bei ihrem Kampf um den besten Vorführer und das jeweils beste Typtier der Rasse zu beobachten. Als Richter konnte Lukas Gartner aus Südtirol gewonnen werden. Zügig richtete und kommentierte Gartner die Tiere.
Richtig spannend wurde es, als drei beeindruckende Fleckviehjungkühe zum Entscheid um das beste Typtier in den Ring einzogen. Angeführt wurde der Reigen von einer sehr körperhaften Reumut-Tochter aus dem Betrieb von Alfred Berger in Mieterkingen. Ihr folgten eine überaus korrekte und typvolle Hurrican-Tochter von Sabine und Norbert Bertel aus Hasenweiler und aus dem gleichen Betrieb stammend, eine Zaspin-Tochter aus der bekannten Kuhfamilie von Winnor Limette, der Grand Champion Kuh der RBW-Schau 2016.
In seiner Kommentierung hob Lukas Garnter hervor, dass es sich bei allen drei Jungkühen, um Fleckviehkühe in Perfektion handelte, deutlich im Zweinutz-ungstyp stehend und mit traumhaften Eutern ausgestattet, kam der Richter ins Schwärmen. Letztendlich hatte die Hurrican-Tochter vom Betrieb Bertel die Nase vorne und wurde aufgrund ihres hervorragenden Euters mit idealer Strichplatzierung und ihrem starken Fundament zum besten Typtier der Rasse Fleckvieh ernannt.
Bei den Holsteins entschied eine extrem große und lange und mit bestem Euter ausgestatte Fever–Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Markus und Kerstin Mock in Markdorf den Typtierwettbewerb für sich. Reservesiegerin wurde eine sehr feinzellige, milchtypische Bano-Tochter mit einem sehr gut aufgehängten Euter aus dem Betrieb von Manfred Erthle in Eggingen.
Zweitplatzierte in ihren Klassen wurden eine mit einem sehr korrektem und hoch aufgehängtem Euter ausgestattete Sid-Tochter von Markus Kreuzer in Oberbelzenhofen und die ebenfalls mit einem beeindruckenden Euter und schönen Übergängen versehene Atwood-Tochter Mox Nayla vom Betrieb Mock. Alles Kühe, so Lukas Gartner, die man gerne im eigenen Stall stehen hätte.
In der Endauswahl um das beste Typtier der Rasse Braunvieh traten drei etwas unterschiedliche Jungkühe an. Souverän siegte die aus dem Betrieb von Arthur Ulrich in Essingen stammende, sehr milchtypische, mit viel Stil, Adel und hochaufgehängtem Euter ausgestatte Paypoly-Tochter Peasi. Sie wurde bei der späteren Eliteversteigerung an einen Zuchtbetrieb nach Bayern verkauft. Mit in der Konkurrenz befanden sich eine sehr harmonische Salomon-Tochter aus dem bekannten F-Stamm von Familie Albinger in Winterreute und die sehr lange und korrekte Volvo-Tochter Eldorado von Josef Hecht in Mittelbuch.
Beim Braunvieh siegte der erst 14-jährige Simon Zimmermann. „Solche jungen Leute brauchen wir. Genauso, wie er es gemacht hat, muss es sein“ kommentierte Lukas Gartner seine Richtentscheidung. Und Simon Zimmermann war es dann auch, der sich, in der letzten Richterentscheidung an diesem Abend, als bester Gesamt-Vorführer der zweiten RBW Sale Night durchsetzen konnte und ein hochwertiges Tablet, gesponsert von der Firma Lemmer Fullwood, mit nach Hause nehmen durfte.
Nahtlos schloss sich die mit Spannung erwartete Eliteversteigerung an. Auktionator Matthias Schupp konnte von den insgesamt 36 aufgetriebenen Katalognummern 31 einem neuen Besitzer zuschlagen.
Nach einem spannenden Bieterduell erzielte Noemie, die fünfeinhalb Monate alte Auranto-Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Friedrich Sauter in Krattenweiler den höchsten Preis des Abends. Die Halbschwester der beiden Spitzenvererber Vavigo und Vintor war genomisch untersucht und stellte mit einem gGZW von 134, einem gMW von 125 und besten Zuchtwerten für das Exterieur alles bisher Dagewesene in den Schatten. Sagenhafte 12.100 Euro war sie ihrem neuen Besitzer wert. Sehr zur Freude der Zuchtverantwortlichen bleibt sie in Süddeutschland. Sie wurde mit Embryonenverträgen im Wert von 8000 Euro verkauft.
Zweitteuerstes Tier wurde Barcley. Diese sehr frühe, schicke Kerrigan-Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Kurt Horn in Niederstetten ließ die Herzen der Holsteinzüchter höher schlagen, hat sie doch Barnaby zur Großmutter, die mit Bosarna, Barbaja, Bourbon, Overbec, Obabo, Maic und Beatpic gleich sieben Bullen im Besamungseinsatz platziert. Ausgestattet mit einem Embryonenvertrag der RBW wurde sie für 4100 Euro an einen erfolgreichen Zuchtbetrieb in Baden-Württemberg verkauft.
3400 Euro legte ein bayerischer Zuchtbetrieb für die Zaspin-Tochter Lexington aus dem Betrieb von Sabine und Norbert Bertel in Hasenweiler an, die im vorangegangenen Schauwettbewerb einen Klassensieg erringen konnte. Mit jeweils 2600 Euro Zuschlagspreis gehörten das Fleckviehrind Celebrity, eine Mailer-Tochter aus dem bekannten C-Stamm von Familie Rogg in Bettmaringen, angeboten von Thomas Burger in Biederbach und Nusspli, eine Wertvoll-Tochter aus der Vanstein-Bullenmutter Nutella, gezogen von Hubert Ewald aus Bräunlingen, zu den bestbezahltesten Fleckvieh-Tieren in dieser Kategorie.
Sehr begehrt waren bei den Holsteins eine hornlose, frisch abgekalbte und sehr leistungsstarke Accept-Tochter von Peter Schädler aus Uttenhofen und eine aus US-Embryonenimport stammende Anton-Tochter mit einem hervorragenden Euter, die von Manfred Erthle aus Eggingen angeboten wurde. Diese beiden Jungkühe traten für jeweils 3200 Euro ihre Reise nach Österreich an. Ebenfalls sehr gefragt war auch eine typstarke Macdur-Tochter aus einer italienischen Kuhfamilie, angeboten von Thomas Bentele in Adelsreute.
Im eigenen Zuchtgebiet verblieb ein mit 4000 Euro sehr begehrtes Auranto-Braunviehrind aus der Even Bounce-Familie, das wiederum vom Zuchtbetrieb von Friedrich Sauter angeboten wurde. Ein sehr elegantes Seasidebloom-Rind, das vom Betrieb Neuhauser GbR aus Dietenheim gezogen wurde, wechselte für 3600 Euro den Besitzer und befindet sich zukünftig in „königlicher Obhut“.
Insgesamt verließen zwölf Tiere das eigene Zuchtgebiet und wurden nach Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Österreich verkauft. Im Anschluss an die Versteigerung stieg dann die After Sale Party zu der die Vinyl Brothers aus Markdorf auflegten und die Halle bis zum frühen Morgen rockten.
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