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Kälberaufzucht

So werden wir groß und stark

Schon seit einiger Zeit empfehlen Experten, Kälber intensiv zu füttern. Praktiker berichten derweil von positiven Ergebnissen. Vor allem die ersten sieben Lebenswochen haben entscheidenden Einfluss auf Wachstum und Organausbildung bei den Jungtieren, wie das Team um Dr. Christian Koch vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westpfalz, Hofgut Neumühle, heraus gefunden hat.

 

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Ein wichtiger Grund, die Kälber in den ersten Lebenswochen intensiv zu füttern, ist neben den  gesünderen Tieren der positive Einfluss auf die spätere Milchleistung, verdeutlicht der Fütterungsexperte. Die Ergebnisse in der Literatur seien jedoch nicht einheitlich und belegten laut Koch nicht zwangsläufig höhere Milchleistungen bei Tieren, die intensiver aufgezogen worden sind.

Intensive Rationen fördern Organwachstum

Der Erfolg intensiverer Fütterungsstrategien zeige sich nur dann, wenn die gesamte Aufzucht bis zur ersten Kalbung optimal gestaltet und gesunde Tiere herangezogen werden. Erkranken die Kälber nach der Tränkeperiode beispielsweise an einer Lungenentzündung werde der positive Effekt der intensiven Fütterung in den ersten Lebenswochen verpuffen und später nicht mehr sichtbar sein. Schon deshalb sollte man die gesamte Kälberaufzucht betriebsindividuell optimieren, erläutert der Mitarbeiter der westpfälzischen Forschungsanstalt.

Die Ergebnisse der Studie am Hofgut Neumühle zeigten nun, dass intensiv gefütterte Kälber größere Organe entwickeln. „Das hängt damit zusammen, dass die Anzahl an Zellen in den Organen nur über eine kurze sensible Phase gesteuert werden kann. Nach Literaturangaben ist das nur innerhalb der ersten 50 Lebenstage möglich. Nach dieser sensiblen Phase wachsen die Zellen dann nur noch im Durchmesser und nicht mehr im Hinblick auf die Anzahl der Zellen“, erläutert der Wissenschaftler.

Gesünder und fitter

Werden Tiere in dieser Phase mit Nährstoffen (Energie und Protein) unterversorgt, kann sich diese Unterversorgung neben schlechterem Wachstum auch in kleineren und leichteren Organen auswirken. Darüber hinaus sind unterversorgte Kälber in den ersten Lebenswochen deutlich anfälliger für Erkrankungen. Häufig wiesen restriktiv im Vergleich zu intensiv gefütterten Kälber in einem späteren Lebensabschnitt (100. oder 200. Lebenstag) jedoch die gleiche Körpermasse auf, schränkt Koch die Folgen des Fütterungseffektes ein wenig ein. Der Grund: Das in den Tieren angelegte kompensatorische Wachstum.

Da es aber wahrscheinlich kein kompensatorisches Wachstum auf Organebene gebe, könne man davon ausgehen, dass die Organe trotz dem gleichen Körpergewicht in einem späteren Alter kleiner sind als bei intensiv gefütterten Kälbern. Doch nicht nur die Organe sind laut Koch größer. Die Kälber sind fitter und weniger krank.

Lesen Sie mehr dazu in Ausgabe 30/2017.

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