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Deutscher Tierschutzbund

Reaktion auf den ZDF „37 Grad“-Beitrag zu Tiertransporten

Bei ihrem Weg aus der EU in Drittländer seien Tiere oft lange und unter tierschutzwidrigen Bedingungen unterwegs. Bei der Verladung, dem Transport und schließlich der Schlachtung erlitten sie Qualen, kritisiert der Deutsche Tierschutzbund jetzt in einer Pressemitteilung und verweist auf erschreckende Bilder, die das ZDF am Dienstagabend in einem „37 Grad“-Beitrag zeigte.

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CCO Creative Commons/Pixabay.com
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Tierschutzstandards in den Drittländern lägen, falls sie überhaupt existierten, hinter denen der EU zurück. Umso wichtiger, so der Deutsche Tierschutzbund, sei es, dass die Bundesregierung und alle EU-Staaten sich des Problems annehmen. Der Verband selbst hatte bereits mehrfach in den letzten Jahren durch Recherchen das Leid von Rindern, Schafen, aber auch Pferden und anderen Tieren in Transporten dokumentiert.

„Innerhalb Deutschlands und den Innengrenzen Europas ist das Leid auf dem Asphalt und in Schlachthöfen schon massiv. Jenseits der EU-Außengrenzen werden die Tiere oft zu extremsten Bedingungen transportiert und geschlachtet. Das ist unethisch und grausam“, betont Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes „Die derzeit geschäftsführende Bundesregierung muss ihren ganzen Einfluss auf EU-Ebene einsetzen, damit diese bisher offenbar politisch geduldete Tierqual ein Ende hat.“

Obwohl es ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs gebe, dass EU-Recht und damit Tierschutzvorgaben bis zum Bestimmungsort der Tiere einzuhalten seien, werde dies in der Praxis nicht umgesetzt. Die Tierschutzbestimmungen in den Zielländern seien dagegen oft unzureichend oder gar nicht vorhanden. „Es darf nicht sein, dass sich die EU-Länder immer nur bis zu ihrer eigenen Grenze für den Schutz der transportierten Tiere zuständig fühlen. Hier sind alle Mitgliedstaaten in der Verantwortung zu gewährleisten, dass die Tiere sicher am Zielort ankommen“, so Schröder.

Export aus wirtschaftlichen Gründen

Die Gründe für den Export lebender Tiere in Drittländer seien wirtschaftlicher Natur. So seien Milchkühe oft stark auf eine möglichst hohe Milchleistung gezüchtet. Ihre weiblichen Nachkommen werden als Milchkühe genutzt, die männlichen Kälber hätten dagegen kaum wirtschaftlichen Wert, da sie keine Milch geben können und kaum Fleisch ansetzten. Besonders diese Tiere würden – oft über mehrere Zwischenstationen – exportiert.

„Ich setze darauf, dass deutsche Landwirte ihren Tieren unnötiges Leid ersparen möchten. Wirtschaftliche Gründe dürfen sie nicht dazu zwingen, ihre Tiere in ein ungewisses Schicksal zu schicken“, macht Schröder deutlich und betont, dass es um System- und Strukturfragen gehe, die angegangen werden müssten. Langfristig müssten aus Sicht der Tierschützer die Rückkehr zu Zweinutzungsrassen und regionalen Strukturen beziehungsweise der Transport von Fleisch anstelle lebender Tiere die Lösung sein.

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