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Pferdegesundheit

Wenn der Bauch zwickt und schmerzt

Koliken gehören zu den häufigsten Ursachen für eine Notfallbehandlung von Pferden. Dabei sind sie im Prinzip keine Krankheit sondern lediglich die Äußerung von Schmerzen im Bauchraum des Pferdes. Da Koliken leicht einen lebensgefährlichen Verlauf nehmen können, ist es umso wichtiger die Ursachen dafür abzustellen. Während das Augenmerk häufig auf den Bereich des Darmes gerichtet ist, liegen viele Störungen bereits im Magen.

 

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Ast
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Meist ist es der Stallbetreiber oder das Personal, das die Kolik bei einem Pferd zuerst bemerkt. Die richtige Einschätzung der Situation und schnelle Hilfe sind wichtig, um einen schweren Verlauf der oft lebensgefährlichen Erkrankung abzuwenden. Treten im Pferdebetrieb regelmäßig Koliken auf, müssen die Ursachen auch bei der Haltung und Fütterung gesucht werden.

Koliken beim Pferd beschreiben einen schmerzhaften Zustand im Bauch- und Beckenraum des Pferdes. Ihre Ursachen können im Magen-Darmtrakt aber auch von dort liegenden Organen und dem Geschlechtsapparat herrühren. Selbst Rückenprobleme zwischen Widerrist und Iliosakralgelenk können Koliksymptome veranlassen.

Eine akute Kolik äußert sich – unabhängig vom Ort und der Ursache – meist mit Appetitlosigkeit, wobei vor allem Robustrassen relativ spät bei einem Kolikgeschehen das Fressen einstellen. Bei diesen Pferden ist bei Fressunlust zusammen mit anderen Anzeichen bereits höchste Eile geboten.

Koppen ist ein Magenproblem

Wurde Koppen bislang als Verhaltensstörung eingestuft, haben sich in den letzten Jahrzehnten durch weitere Untersuchungen die Hinweise verdichtet, dass es im unmittelbaren Zusammenhang mit Magengeschwüren steht. Koppende Pferde lassen Luft in die Speiseröhre strömen und ein rülpsendes Geräusch hören. Häufig setzten sie dazu die Schneidezähne auf Krippenränder, Boxentüren oder Paddockabtrennungen auf. Wird ihnen die Möglichkeit des Aufsetzens genommen, koppen die meisten Pferde „frei“ weiter. Mittlerweile weiß man, dass selbst sehr pferdefreundliche Haltungssysteme nicht vor Koppen schützen und betroffene Pferde das erworbene Verhalten auch nach einer Umstellung weiter zeigen.

Bereits 1990 fand der Verhaltensforscher David Mills in einem durchgeführten Experiment heraus, dass die Gabe von Magensaftblockern aus der Humanmedizin, die Kalzium- und Magnesiumcarbonat enthalten, zur üblichen Kraftfuttergabe die Zahl der Kopper um 90 Prozent reduziert. Diesbezügliche Beobachtungen sind jedoch schon viel älter. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts hat der englischen Kavallerieoffizier Sir Frederick Fitzwygram in seinem Werk ‚Horse and Stabel‘ die Vermutung geäußert, dass Koppen von Säure im Magen herrühre. Bereits abgeschlossene Forschungsarbeiten, die auf eine Bestätigung der Theorie eines Fehlverhaltens abzielen, kommen ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Kraftfuttergaben das Koppen verstärken. In einer Forschungsarbeit der Justus-Liebig-Universität in Gießen wurde dem Verdacht nachgegangen, dass Koppen der Versuch des Pferdes ist, überschüssige Magensäure zu neutralisieren.

Sogar Fohlen können bereits mit wenigen Lebensmonaten mit dem Koppen beginnen. Besonders früh abgesetzte Fohlen, bei denen Muttermilch durch erhöhte Kraftfuttergaben ersetzt wird, entwickeln sehr häufig dieses Verhalten. Das Verdauungssystem von Fohlen kommt erst ab einem Alter von sieben bis acht Monaten ausschließlich mit Grundfutter zurecht, was deshalb beim richtigen Zeitpunkt des Absetzens dringend berücksichtigt werden sollte.

Magenprobleme lassen sich durch eine Reduzierung des Stressniveaus im Pferdealltag, Verbesserung der Haltung und einer gesunden Fütterung auf einer hochwertigen Raufutterbasis verbessern. Erst wenn der Energiebedarf bei Sportpferden über strukturreiches Grundfutter nicht mehr gedeckt werden kann, sollte stärkehaltiges Kraftfutter – am besten Hafer – die Ration in vielen kleinen Gaben ergänzen. Die meisten Freizeitpferde benötigen gar kein Kraftfutter.

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