Bauernverband fordert Sondergipfel zur Lage der Ferkelerzeuger
Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert die Bundesregierung nachdrücklich auf, rasch umfassende Maßnahmen für eine tragfähige Zukunft der Schweinehaltung in Deutschland zu ergreifen. „Die Ferkelerzeuger stehen seit Jahren unter massivem Druck, der sich in einem weit über dem Durchschnitt liegenden Strukturwandel bemerkbar macht“, erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied am Dienstag, 3. Juli 2018 in Berlin.
- Veröffentlicht am
Bedingt durch den Strukturwandel müssten bereits jetzt mehr als elf Millionen Ferkel aus Nachbarländern importiert werden – Tendenz steigend. „Nun steht ein zusätzliches Bündel an gesetzlichen Maßnahmen an, das von den deutschen Ferkelerzeugern aus eigener Kraft nicht zu schultern ist. Es droht ein Strukturbruch ausgerechnet bei den kleineren und mittleren Betrieben“, so Rukwied.
Betriebe brauchen tragfähige Lösungen
Zur Lösung dieser dramatischen Lage bedürfe es eines gut durchdachten Gesamtplans statt der derzeit isoliert diskutierten Einzelmaßnahmen. „Notwendig ist ein Sondergipfel von Bund und Ländern unter Beteiligung der Wirtschaft, um eine für die Betriebe tragfähige Lösung zu erarbeiten und gemeinsam auf den Weg zu bringen“, fordert der DBV-Präsident.
Hintergrund
Hinter der Forderung steht, dass die deutschen Ferkelerzeuger zum Jahresende – wie im Tierschutzgesetz gefordert – aus der betäubungslosen Ferkelkastration aussteigen wollen. Ein praktikables und im internationalen Wettbewerb tragfähiges Verfahren, wie zum Beispiel die Lokalanästhesie, wird ihnen aber verwehrt. Sie müssen darüber hinaus – bedingt durch das sogenannte „Magdeburger Gerichtsurteil“ – demnächst ein Drittel ihrer Gebäude umbauen, werden aber durch die aktuellen Regelungen im Bereich der Baugenehmigung in den meisten Fällen behindert. Gleichzeitig sollen sie nach derzeitigen Überlegungen im gleichen Zeitraum mit dem Abferkelbereich ein weiteres Drittel ihrer Betriebsgebäude weitgehend neu bauen. Der daraus insgesamt resultierende Investitionsbedarf beläuft sich auf schätzungsweise zwei bis drei Milliarden Euro.
Die Erklärung des Präsidiums des Deutschen Bauernverbandes zur Lage der Ferkelerzeuger finden Sie hier.









Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.