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Landeskontrollverband (LKV) Baden-Württemberg

Ferkelerzeugerbetriebe: Hohe Leistungen, niedrige Margen

Nach einem kurzen Hoch fielen die Erzeugerpreise für Verkaufsferkel im Herbst 2017 erneut auf rund 40 Euro. Niedrige Preise, die Diskussionen um Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration, das mögliche Aus für Kastenstände und Kupieren der Schwänze: Immer mehr Ferkelerzeuger sehen sich dem Druck nur noch bedingt gewachsen. Das zeigen die Ergebnisse der LKV-Erzeugerringe für Zuchtsauenbetriebe aus dem Wirtschaftsjahr 2016/17.

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Der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration ist nach wie vor nicht zufriedenstellend gelöst“, moniert Werner Müller, der Vorsitzende der Abteilung Erzeugerringe im LKV in seinem Grußwort, das er für den Jahresbericht der baden-württembergischen Erzeugerringe verfasst hat. Es bleibe abzuwarten, so Müller, der in der Nähe von Ulm einen Zuchtsauenbetrieb bewirtschaftet, ob der hierzulande favorisierte vierte Weg umgesetzt werden könne. Dass das möglich sei, zeige die dänische Schweinebranche, „die den Weg dafür freigemacht hat, dass Mittel zur örtlichen Betäubung von Landwirten bei der Kastration der Ferkel angewendet werden dürfen“, wie der Vorsitzende der Erzeugerringe ausführt. Die Zahlen sprechen indes eine deutliche Sprache. Erneut weniger Ferkelerzeuger, nämlich 158 Betriebe, wurden für die jährliche Erhebung des LKV ausgewertet.

Zahl der Zuchtsauen auf den Betrieben steigt

Waren es im Wirtschaftsjahr 2015/16 noch 169 Betriebe, fiel deren Zahl für das Wirtschaftsjahr 2016/2017 auf 158 Betriebe. Darunter fanden sich sieben Betriebe mit weniger als 75 Sauen und 43 Betriebe mit mehr als 200 Sauen. Inzwischen halten knapp 32 Prozent der Höfe 200 bis 300 Zuchtsauen, gefolgt von Betrieben mit im Schnitt 150 bis 200 Sauen. Ihr Anteil bewegt sich mittlerweile bei 25,3 Prozent. Auf 19,4 Prozent bringen es Ferkelerzeugerbetriebe mit 100 bis 150 Sauen, beide Male zwölf Prozent erreichen derweil Zuchtsauenbetriebe mit weniger als 100 und mehr als 300 Sauen.

Fast 36 Prozent der ausgewerteten 158 Ferkelerzeugerbetriebe in den Erzeugerringen des Landeskontrollverbandes (LKV) Baden-Württemberg verloren im Wirtschaftsjahr 2016/17 über 18 Prozent ihrer Ferkel. Im Schnitt halten diese Betriebe 178 Zuchtsauen, pro Sau kommen rechnerische 13,06 Ferkel pro Wurf lebend auf die Welt. Die Zwischenwurfzeit beläuft sich auf diesen Höfen auf 162 Tage. Die Umrauscherquote liegt bei 14,31 Prozent, durchschnittlich 13,08 Güsttage kommen hinzu.

Die hohen Ferkelverluste schmälern die Zahl der abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr auf im Schnitt 25,17 Saugferkeln. Zwischen 12,1 bis hin zu 18,0 Prozent Verluste bei den Jungtieren verzeichnen Ferkelerzeuger mit im Schnitt 200 bis 203 Zuchtsauen. Ihr Anteil beläuft sich auf jeweils 20,9 Prozent. Bei 13,4 Prozent der Betriebe, so die Auswertungen aus den sieben Erzeugerringen belaufen sich die Verluste bei den Ferkeln auf 10,1 bis 12,0 Prozent. Diese Betriebe halten im Schnitt 222 Zuchtsauen. Durchschnittlich 184 Zuchtsauen stehen indes auf den Betrieben mit der kleinsten Zahl an Ferkelverlusten. Auf diesen 9,0 Prozent der Erzeugerring-Betriebe lagen die Ferkelverluste im Wirtschaftsjahr 2016/17 unter 10 Prozent. Entsprechend hoch ist die Zahl der abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr: 28,80 Ferkel setzten die Zuchtsauen dort im Verlauf eines Jahres ab. Im Mittel der Betriebe waren es 25,25 bis 26,46 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr.

Zahl der abgeschlossenen Würfe steigt

Beinahe 30 (29,8) Prozent der Ferkelerzeugerbetriebe brachten es im Wirtschaftsjahr 2016/17 auf weniger als rechnerische 2,19 abgeschlossene Würfe pro Sau, gefolgt von 28,3 Prozent der Betriebe, die 2,30 bis 2,39 Würfe pro Sau zählten. An dritter Stelle mit 25,4 Prozent rangieren Betriebe mit 2,20 bis 2,29 Würfen pro Sau und Jahr. 16,5 Prozent der Ferkelerzeuger erreichten dagegen mehr als 2,4 Würfe pro Sau und Jahr. Entsprechend hoch ist die Zahl der abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr auf diesen Betrieben. Mit 28,50 Tieren nehmen sie die Spitzenposition ein, gefolgt von den Betrieben mit im Schnitt 2,30 bis 2,39 Würfen pro Sau und Jahr. Fazit: Eine niedrige Umrauscherquote und kurze Zwischenwurfzeiten wirken sich positiv auf die Zahl der abgeschlossenen Würfe aus.

Fast 30 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr 

Bei einer Zwischenwurfzeit von 156 Tagen brachten es die ausgewerteten Betriebe im Schnitt auf 27,69 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr. Das traf auf 37,3 Prozent der Erzeugerringbetriebe zu. Stiegen die Zwischenwurfzeiten auf 157 bis 165 Tage oder sogar über 170 Tage drückten diese Zahlen auf die abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr. So erreichten Betriebe mit beispielsweise über 170 Tagen Zwischenwurfzeit nur noch 22,54 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr. Eine Zahl, die auf 16,4 Prozent der ausgewerteten Ferkelerzeugerbetriebe zutraf.

Neuerlich annähernd 30 (29,8) Prozent der Betriebe erreichten im Wirtschaftsjahr 2016/17 24,99 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr, gefolgt von beinahe 27 (26,8) Prozent der Mitgliedsbetriebe, deren Sauen rechnerisch 27,15 Ferkel pro Jahr absetzten. Sie machen den Hauptteil der Betriebe aus. Beinahe 20 (19,4) Prozent der Betriebe bringen es auf 29,78 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr und nehmen damit eine Spitzenposition ein. 18 Prozent bringen es auf 23,34 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr, 6,0 Prozent auf 20,87 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr. Sie bilden das Schlusslicht.

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