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Biosicherheit

Kein Platz für Ratten, Mäuse und Fliegen

Ein sauberer und desinfizierter Stall ist keimarm, doch nur ein Stall frei von Schadnagern dient wirklich der effizienten Krankheitsvorbeugung. Die gründlichste Reinigung und Desinfektion nützt nichts, wenn auf den frisch desinfizierten Flächen Fliegen, Ratten und Mäuse Krankheitskeime verteilen.

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cwhiteharp/www.pixabay.com
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Denn Schadnager wie Ratten und Mäuse übertragen Krankheiten wie Dysenterie (Brachyspiren-Durchfall der Schweine), Salmonellose, Leptospirose, Coliinfektionen, Kokkzidien, Rotlauf, Clostridien, Streptokokken, Schweinepest, Brucellose und vieles mehr. Sie tun dies über ihren Kot, aber auch über Pfoten und Fell, an denen die Erreger haften.

Schadnager sind speziell im Fall der Dysenterie von zentraler Bedeutung. Sie übertragen den Erreger nicht nur mit sich selber. Nager beherbergen und vermehren den Erreger der Dysenterie bis zu einem halben Jahr und bilden so immer wieder Ansteckungsherde, die zum Krankheitsausbruch führen können. Mäuse halten so die Krankheit im Betrieb, Ratten verbreiten sie noch bis zum Nachbarn. Ideal sind deshalb Netze oder Gitter über jeglichen Lüftungslöchern, um Schadnager und Vögel fernzuhalten.

Die Bekämpfungsmaßnahmen von Ratten und Mäusen sollten in zwei Richtungen gehen: eine Reduzierung des Befalls und die Verhinderung eines Neubefalls.Im Außenbereich um die Stallanlagen ist auf freie und aufgeräumte Flächen zu achten, um den Schadnagern keine Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten zu bieten. Schrotthaufen ziehen sie an, ein Streifen mit Schotter rund um den Stall dagegen erleichtert das Aufstellen von Köderboxen und erhöht deren Akzeptanz.

Gezielt bekämpfen

Vorbeugende Maßnahmen sorgen dafür, dass sich die Ansiedlung der Schadnager bereits erheblich erschwert und die weiteren Maßnahmen werden in ihrer Wirksamkeit verstärkt. Eine gute Möglichkeit der Bekämpfung sind Köderboxen mit Gift. Wichtig ist, dass die Öffnungen der Köderboxen an der Wand sind, sich die Box stabil auf dem Untergrund befindet, sich die Ratte/Maus darin verstecken kann und der Köder nur durchs Fressen aus der Box gelangen kann.

Die Köderstellen müssen nun regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden, um einen effektive Bekämpfung zu gewährleisten. Nach der Erstbeköderung empfiehlt sich eine Woche Wartezeit. Die Nager müssen sich erst an die Boxen und die Köder gewöhnen («Köderscheu»). Die Kontrolle und die Standorte der Boxen sollten in ein Bekämpfungsjournal eingetragen werden, um eine Übersicht über die Pflege und den Bekämpfungserfolg zu haben.

Ratten sind extrem misstrauische und intelligente Tiere. In der Regel werden rangniedrigere Tiere einer Rattenfamilie als „Vorkoster“ vorgeschickt, um die mit Duftstoffen versehen Köder, die als Block, Paste oder auch als Granulat im Handel angeboten werden, zu testen. Würde das Tier sofort oder innerhalb weniger Minuten zusammenbrechen, bliebe das Gift unangetastet. Erst einige Tage später fressen sich auch ranghohe Tiere an diesen Stellen satt. Es sollten daher grundsätzlich Köder mit verzögerter Wirkung (bis zu 48 Stunden) eingesetzt werden, um die Tiere nicht misstrauisch zu machen.

Deshalb beruht die Wirkung von Rattengift auf gerinnungshemmenden Substanzen und setzt erst nach Stunden ein. Die Gebäude sind möglichst hermetisch abzuriegeln. Jede kleine Öffnung kann als Eingangspforte dienen. Besonders wichtig ist die Sauberkeit auch in Hinblick auf mögliche Futterquellen für die Nager. Ein reichhaltiges Nahrungsangebot etwa durch Futterreste unter den Silos, in der Futterküche, in den Versorgungsgängen oder um die Futterautomaten hat entscheidende Nachteile.

Die gefressenen Futtermengen sind im Verhältnis zwar eher gering, aber haben die Nager eine Futteralternative zu den Köderstellen, dauert es länger, bis sie die notwendige tödliche Giftmenge aufgenommen haben.

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