Staatliche Tierwohlkennzeichnung ohne deutsche Schweinehalter?
Bundesagrarministerin Julia Klöckner ist mit der Fleischwirtschaft einig über die Freiwilligkeit einer staatlichen Tierwohlkennzeichnung: Höhere Standards für die Einstiegsstufe und Verbraucher sollen die Wahl haben. Für die Interessensge-meinschaft Deutscher Schweinehalter (ISN) gleicht das einer eher bizarren Wasserstandsmeldung zu einem Kennzeichnungssystem, das mit den Schweinehaltern im Vorfeld nicht ausdiskutiert worden sei.
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Die deutsche Herkunft der Tiere scheine egal zu sein. „Das ist ein bitterer und schlechter Marketing-Gag auf dem Rücken der ohnehin von Sorgen geplagten Schweinehalter“, beklagt sich die Interessensgemeinschaft jetzt auf ihrem Internetportal
Nach einem Treffen von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit Vertretern des Deutschen Raiffeisenverbandes und des Verbandes der Fleischwirtschaft hatte die Ministerin bekannt gegeben, dass sie sich mit der Fleischwirtschaft zur Tierwohlkennzeichen einig sei.
In einer entsprechenden Pressemeldung des BMEL heißt es dazu: "Wir haben eine weitere Etappe auf dem Weg zu einem erfolgreichem gemeinsamen Tierwohlkennzeichen genommen. Wir sind uns einig darüber, dass die Freiwilligkeit des Kennzeichens der richtige Weg ist für die Akzeptanz bei den Landwirten und bei den Verbrauchern. Damit schaffen wir für die Landwirte Perspektiven. Wir wollen eine hohe Marktdurchdringung erreichen. Gleichzeitig lassen wir den Verbrauchern die Wahl, sich an der Ladentheke für Fleisch zu entscheiden, das nach höheren als den gesetzlichen Standards erzeugt wurde. Der Verbraucher kann dann entscheiden, mehr für Tierwohl auszugeben."
Die Eingangsstufe des staatlichen, freiwilligen Tierwohlkennzeichens soll hierfür mit höheren als den gesetzlich vorgesehenen Standards versehen werden. Ziel sei es, ab dem Frühjahr 2020 erste Produkte in den Märkten bereit zu stellen.
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