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Afrikanische Schweinepest

Baden-Württemberg übt den Ernstfall

Im Rahmen einer dreitägigen Tierseuchenübung von 8. bis 10. November 2018 wurde der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Baden-Württemberg simuliert. Gegenstand der Tierseuchenübung war ein fiktiver Ausbruch bei Wildschweinen in den Landkreisen Biberach und Ortenau.

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Im Rahmen einer dreitägigen Tierseuchenübung tagte der Interministerielle Verwaltungsstab mit Beteiligung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration, des Verkehrsministeriums und des Umweltministeriums.

Entscheidend: Enge Zusammenarbeit auf allen Ebenen

„Der Ausbruch der ASP in Deutschland wäre für die Schweinhalter eine Katastrophe. Deshalb müssen wir auf den Ernstfall vorbereitet sein. Die Übung hat gezeigt, welche Herausforderungen ein Ausbruch im Land darstellen würde. Wichtig ist eine enge Zusammenarbeit der Verwaltungsebenen, der Kreise, Kommunen aber auch der Landwirtschaft und der Jägerschaft. Oberstes Ziel muss es sein, den Ernstfall so lange wie möglich hinauszuzögern, sollte er eintreffen, müssen wir gewappnet sein. Das Ergebnis der Übung stimmt mich in dieser Hinsicht optimistisch. Wir sind sehr gut vorbereitet.“ Das sagte Baden-Württembergs Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Samstag, 10. November in Warthausen (Landkreis Biberach). Der Minister bedankte sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihren großartigen Einsatz bei der Vorbereitung und Durchführung der Übung.

Die Maßnahmen der Landesregierung gegen die für Menschen ungefährliche ASP stützen sich nach Angaben Hauks im Wesentlichen auf drei Säulen: An erster Stelle stehe die Verhinderung der Einschleppung dieser sogenannten „Wurstbrotseuche“ durch menschliches Fehlverhalten nach Deutschland, indem Lebensmittel von infizierten Schweinen aus den Ausbruchsregionen mitgebracht und illegal entsorgt werden. Daneben habe Baden-Württemberg das ASP-Monitoring zur Früherkennung eines Seuchenausbruchs insbesondere bei Wildschweinen im Land deutlich ausgeweitet. Zudem bereite sich die Landesregierung in enger Abstimmung mit den Verbänden, der Landwirtschaft und Wirtschaft auf einen Ausbruch der ASP vor, wozu diese Übung maßgeblich beitrage.

Internatinale Aufmerksamkeit

„Die Übung trägt neben der Interministeriellen Arbeitsgruppe, die sich regelmäßig mit ministeriumsübergreifenden Themen zur Afrikanischen Schweinepest befasst, zu einer noch engeren Zusammenarbeit der berührten Ministerien bei einem ASP-Ausbruch im Land bei“, so der Minister. Im MLR sowie im Innenministerium wurden zudem der Verwaltungsstab einberufen. An der Übung nahmen auch Beobachter aus Rheinland-Pfalz, der Schweiz und aus Österreich teil.

„Die Übung hat für die weiteren Vorbereitungen auf einen ASP-Ausbruch im Land viele Erkenntnisse gebracht. Diese werden nun ausgewertet und bei der weiteren Umsetzung des Maßnahmenplans Baden-Württemberg zur Vorbeugung der Einschleppung und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest, der am 6. Februar 2018 vom Ministerrat von Baden-Württemberg beschlossen wurde, berücksichtigt werden“, erklärte Hauk.

Der Aufwand für die Übung, so der Biberacher Landrat Dr. Heiko Schmid, habe sich gelohnt: „Die Schweinehaltung in unserem Landkreis findet nahezu ausschließlich in den bäuerlichen Familienbetrieben statt. Die Auswirkungen eines vermeidlichen Ausbruchs wären immens. Das hat auch die Übung gezeigt.“ Die Abstimmung zwischen dem Ministerium, dem Regierungspräsidium und dem Landratsamt mit seinen Fachämtern habe hervorragend geklappt. „Es war auch gut, den Zweckverband ZTNSüd, dessen Vorsitzender ich bin, mit einzubinden. In ihm sind 23 Landkreis und die Stadtkreise Freiburg und Ulm zusammengeschlossen, um die Tierkörperbeseitigung zu organisieren“, so Schmid.

Entscheidend ist der Faktor Mensch

Die Übung habe zudem gezeigt, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen sowie mit den Verbänden, der Jägerschaft, der Landwirtschaft und den Wirtschaftsbeteiligten bei der ASP sei. „Daneben muss jede Bürgerin und jeder Bürger dazu beitragen, dass diese Tierseuche, die mit infizierten Lebensmitteln von Schweinen aus den Ausbruchsregionen nach Deutschland verschleppt werden kann, wie beispielsweise mit Wurst oder Schinken, die unachtsam in der Natur weggeworfen und von Wildschweinen gefressen werden, nicht in Deutschland auftritt“, sagte Hauk.

Der Minister lobte auch die Arbeit der Regierungspräsidien und Ämter vor Ort. „Egal ob Veterinär-, Landwirtschafts-, Forst- und Jagdverwaltung, Ordnungsämter oder Katastrophenschutz, alle Behördenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind sich der Gefährdung der heimischen Haus- und Wildschweine durch die Afrikanische Schweinepest bewusst und haben sich mit großem Engagement bei der Übung eingebracht“, so der Minister.

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