Tierwohl braucht stabile Basis
Eine Untersuchung der Universität Osnabrück belegt, was Einzelhändler schon lange beobachten: Nur sehr wenige Verbraucher greifen tatsächlich zu Fleisch aus tierfreundlicher Produktion, wenn es mehr kostet. Diese Tatsache dürfe jedoch nicht zu Lasten der Tiere gehen. Die Verbraucher Initiative fordert Politik und Wirtschaft deshalb auf, ein tragfähiges Finanzierungssystem für eine artgerechte Nutztierhaltung zu entwickeln.
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Verbraucher wollten eine artgerechte Nutztierhaltung. Doch sie würden nicht auf das x-te freiwillige Zeichen warten, sondern auf einen weitsichtigen Plan für eine artgerechte, wirtschaftlich tragfähige Nutztierhaltung der Zukunft. Damit artgerechte Tierhaltung in Deutschland nicht länger eine Ausnahme in der Nische bleibe, brauche es demzufolge eine faire Finanzierung.
Finanzierungssystem für artgerechte Tierhaltung
Ob Landwirte von einer artgerechten Tierhaltung leben könnten, hänge im Moment davon ab, dass Supermarktkunden erheblich höhere Preise zahlten. Doch das würden erwiesenermaßen nur die Wenigsten tun. Auf dieser Basis sei keine Entwicklung für den Massenmarkt möglich.
Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner müsse, so die Initiative, endlich ein Finanzierungssystem erarbeiten, das die Kosten für eine artgerechte Tierhaltung gerecht über die gesamte Wertschöpfungskette verteile, also auch Großverbraucher, Verarbeiter und Gastronomie in die Pflicht nimmt, so Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der Verbraucher Initiative e.V..
Das Wohlergehen von Millionen Schweinen, Rindern und Hühnern in Deutschland liege in der Verantwortung aller. Dass tierische Produkte aus artgerechter Erzeugung stammten, müsse zum Normalfall werden. Bund und Länder sollten mit gutem Beispiel vorangehen und in einem Schritt ihre Kantinen entsprechend umstellen.
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