EU-Schweinebestände in 2018 um ein Prozent gesunken
Nach Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen Union sind die Schweinebestände in der EU von 2017 auf 2018 um insgesamt ein Prozent gesunken. Besonders beim Sauenbestand sei der Rückgang mit drei Prozent weniger Muttertieren hoch ausgefallen, so die Interessengemeinschaft Deutscher Schweinehalter (ISN) in einer aktuellen Pressemitteilung.
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Die Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen bestätigten dabei die Ergebnisse der von der ISN initiierten Umfragen zu Ferkelerzeugung und Schweinemast. Wer Schweinehaltung in Deutschland halten wolle, so die Aussage der ISN, müsse deshalb neben allen ökonomischen Fragen zuvorderst für Planungssicherheit und Perspektiven für die Schweinehalter sorgen.
Viele Schweine- und Sauenhalter in der Europäischen Union hätten auf die niedrigen Preise im vergangenen Jahr reagiert und ihre Bestände abgestockt. Zudem habe die Afrikanische Schweinepest (ASP) in einigen Ländern die Bestände dezimiert.
Laut aktuellen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) sind die Schweinebestände in der EU von 2017 auf 2018 insgesamt um ein Prozent und somit von 150,3 Millionen Schweinen auf 148,8 Millionen Tiere zurück gegangen. Auffällig sei vor allem der hohe Rückgang im Sauenbestand um drei Prozent, sodass sich zum Jahresende 2018 ein Bestand von knapp 11,8 Millionen Sauen verzeichnen lässt. Die Ferkelzahlen sind im gleichen Zeitraum von 42,5 Millionen auf 41,8 Millionen Tiere (minus 1,7 Prozent) gesunken. In Spanien und Frankreich seien die Bestände dagegen gewachsen.
Starker Rückgang in Deutschland – Polen am stärksten betroffen
Die größte Bedeutung auf dem EU-Schweinemarkt haben laut ISN Spanien, Deutschland, Dänemark, Niederlande, Frankreich und Polen. Den höchsten Bestand verzeichne nach wie vor Spanien mit einem Zuwachs von plus 3,9 Prozent und somit 31,2 Millionen Schweinen. In Deutschland beläuft sich der Rückgang der Schweinebestände auf insgesamt minus 4,1 Prozent. Das ergibt einen Bestand von 26,4 Millionen Schweinen.
In Dänemark und den Niederlanden sei der Rückgang mit minus 1,5 Prozent beziehungsweise minus 2,9 Prozent Tieren schwächer ausgefallen. Den stärksten Rückgang verzeichne Polen mit minus 7,4 Prozent. In Polen würden damit noch knapp über elf Millionen Schweine gehalten. In dem Land sorgten niedrige Schweinepreise, heimische Überversorgung bei erhöhten Importen und die Schweinepest für erhebliche Probleme bei den Schweinehaltern.
Sinkende Ferkelproduktion
Auch Spaniens Vorsprung in der Sauenhaltung vergrößere sich. Mit einem Zuwachs um plus 1,9 Prozent liege Spanien mit 2,5 Millionen Sauen deutlich vor Deutschland, das bei einem Rückgang von minus 3,8 Prozent trotzdem mit 1,83 Millionen Sauen noch an zweiter Stelle stehe. Auch Dänemark verzeichnee einen leichten Rückgang. In den Niederlanden sei der Sauenbestand um minus neun Prozent gesunken, während in Frankreich ein Zuwachs von plus zwei Prozent vorliege. Somit hielten die französischen Nachbarn mit über einer Million Sauen den viertgrößten Bestand. Den stärksten Rückgang mit minus 18 Prozent weise auch hier mit großem Abstand Polen auf.
Dies führe analog zu sinkenden Ferkelbeständen. Den größten Bestandsrückgang verzeichnet Polen (minus 16,3 Prozent), außerdem Deutschland (minus 5,1 Prozent), die Niederlande (minus 3,9 Prozent) und Dänemark (minus 0,9 Prozent). In Spanien und Frankreich stiegen die Ferkelbestände dagegen. Spanien zählte Ende 2018 über 8,6 Millionen Ferkel. Trotz sinkender Sauenbestände in Belgien, Italien und Großbritannien sei dort die Anzahl an Ferkeln gestiegen.
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