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Bilanzpressekonferenz

Schwarzwaldmilch erzielt Rekordumsatz

Die Schwarzwaldmilch meldet für das Geschäftsjahr 2018 einen Rekordumsatz. Grund dafür sind eine Steigerung bei der verarbeiteten Milchmenge sowie die positive Entwicklung im Markengeschäft.
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Erfolgreiche Entwicklung in einem hart umkämpften Milchmarkt: Geschäftsführer Andreas Schneider (Mitte) stellt auf der Pressekonferenz die Bilanz 2018 dar.
Erfolgreiche Entwicklung in einem hart umkämpften Milchmarkt: Geschäftsführer Andreas Schneider (Mitte) stellt auf der Pressekonferenz die Bilanz 2018 dar.Schwarzwaldmilch
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Der Gesamtumsatz legte um 9,1 Prozent auf 195,4 Mio. Euro zu, der Umsatz im Markengeschäft wuchs um 7,8 Prozent, berichtete Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider am 26. Juni vor Journalisten in Freiburg. 2018 wertete er als gutes Jahr für die Molkerei: „Wir sind in den strategischen Sortimenten weiter gekommen.“ Dabei sei der Markt insgesamt – das gelte für 2018 und 2019 – schwierig und volatil. Der Bereich Bio (+14 Prozent) und das laktosefreie Sortiment (+6,5 Prozent) wuchsen besonders kräftig. Die neu eingeführte Bio-Heumilch habe die Erwartungen bei Weitem übertroffen. Inzwischen wurde auch eine fettarme Variante eingeführt.

Rund zwölf Prozent mehr Milch

Die Milchanlieferung legte wegen des Zugangs neuer Erzeuger um knapp zwölf Prozent auf 255,4 Mio. kg zu. Vor allem im ersten Halbjahr 2018 sei die Molkerei mit Milch zugeschüttet worden. Deshalb mussten teilweise auch schlechtere Verwertungen in Kauf genommen werden.
2019 läuft es Schneider zufolge in dieser Hinsicht besser: Erneut kamen zum Jahresbeginn um die 50 neue Lieferanten – meist aus dem Omira-Gebiet – hinzu. Aber die Anlieferungsmengen entwickeln sich nicht so dynamisch wie im vergangenen Jahr und blieben unterhalb der Erwartungen. „So können wir die Mengen zielgerichteter im Markt unterbringen“, erklärte Schneider. Er erwartet für 2019 eine Anlieferungsmenge der 1020 Lieferanten von etwa 275 Mio. kg.
Der Umsatz lag per Ende Mai 7,9 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, Markenlinien (zehn Prozent) und insbesondere Bio (17,7 Prozent) wuchsen noch stärker. Der Bio-Anteil am Gesamtumsatz liegt inzwischen bei 25 Prozent. Der Export steuert immerhin zehn Prozent zum Umsatz bei, neben dem Schwerpunkt Spezialpulver ist das auch Trinkmilch, die in hochpreisige Märkte wie China oder die arabische Halbinsel geht. „Black Forest zieht in diesen Ländern“, kommentierte Schneider.

Neue Produkte in allen Markenlinien

Mit neuen Produkten in allen Markenlinien wollen die Freiburger punkten. Ein Beispiel dafür stellte Marketingleiterin Caroline von Ehrenstein mit einem Kinderjoghurt vor, der 30 Prozent weniger Zucker als herkömmliche Fruchtjoghurts enthält. Seine Rezeptur wurde zusammen mit 160 Kindergarten-Kindern entwickelt. Auch bei Rahmjoghurts aus Weidemilch gebe es ein starkes Wachstum, diese werden anstatt Dessert-Produkten gekauft. Der Gesamtumsatz am Standort Offenburg war 2018 annähernd stabil. Der Umsatz der nicht-milchbasierten Ingredientsprodukte legte dabei um 10,5 Prozent zu. „Wir arbeiten konsequent an besonderen Produktkonzepten mit emotionalen Mehrwerten. Nur das Besondere wird gekauft und das Außergewöhnliche bleibt im Kopf,“ so von Ehrenstein. Die Marke erhielt im Rahmen des umfangreichen Marketingmixes vor allem dank des Sportsponsorings des SC Freiburg eine starke Medienpräsenz. Der Vertrag mit dem SC Freiburg wurde daher im Frühjahr 2019 vorzeitig verlängert.

Solide Kennzahlen

Investiert wurden in der Schwarzwaldmilch-Gruppe 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 10,3 Mio.), die Abschreibungen lagen bei 5,0 Mio. Euro. Der Nachsteuer-Gewinn belief sich auf 2,7 Mio. Euro (Vorjahr: 2,4 Mio. Euro). Der Milchauszahlungspreis lag mit 40,09 Cent/kg (brutto, 4,2 Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß, inklusive aller Zuschläge) um 1,2 Cent/kg unter dem Jahr zuvor und um 1,4 Cent über dem Bundesdurchschnitt. Bei Biomilch, für die 55,05 Cent/kg ausbezahlt wurden, war der Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit 0,35 Cent/kg etwas schwächer. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt beträgt hier der Abstand 0,9 Cent/kg zugunsten der Schwarzwaldmilch.

Glas scheint wieder im Kommen

Überrascht wurde die Molkerei von der wieder wachsenden Bedeutung von Glas als Verpackungsmaterial: „Glas explodiert“, stellte Schneider fest. Nachdem Glas als Verpackungsmaterial lange vor sich hingedümpelt habe, kam es seit dem Frühjahr 2018 zu einem enormen Wachstum, das Schneider auf rund 40 Prozent bezifferte. „Wir kämpfen teils um Leerglas“, sagte er. Eine Abfüllanlage sei vom Zwei- auf den Drei-Schicht-Betrieb umgestellt worden. Schneider führt dies auf eine Sensibilisierung der Bevölkerung für Abfallstoffe zurück, Kunststoff werde negativ gesehen. Er sieht eine Verpackungsdiskussion auf die deutsche Milchwirtschaft zukommen. Dabei sei die Ökobilanz bei Mehrweg nicht automatisch besser, meint er. Bei größeren Entfernungen schlügen das höhere Gewicht und der Hin- und Hertransport bei den Mehrwegsystemen zu Buche. Innerhalb Baden-Württembergs hält er aber die Ökobilanz für Mehrwegsysteme für vorteilhaft.

Gute Stimmung auf der Generalversammlung

Von einer guten Stimmung bei der tags zuvor abgehaltenen Generalversammlung der Milcherzeugervereinigung Schwarzwaldmilch berichtete deren Vorsitzender Markus Kaiser. Alle Gremienmitglieder, die zur Wahl standen, wurden in ihren Ämtern bestätigt. Der Einstieg in den Bereich vegane Produkte sei nicht auf Ablehnung gestoßen.

Start-up Unternehmen für vegane Produkte

Die Schwarzwaldmilch hat ein 100-prozentiges Tochterunternehmen gegründet, das im Frühjahr 2020 vegane Drinks auf den Markt bringen wird. Die „Black Forest Nature GmbH“ wird ihren Sitz in Offenburg haben, auch die Produktion des Grundstoffs soll dort stattfinden. |
 

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