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ZG Raiffeisen

ZG Erntebilanz 2019

Insgesamt erwartet die ZG Raiffeisen in diesem Jahr in Baden eine Getreideernte, die sowohl über dem Vorjahresergebnis als auch über dem Bundesdurchschnitt liegen wird. Beim Getreide sind die Qualitäten bisher gut, beim Mais ist die Prognose derzeit noch unterdurchschnittlich. So lautete das Fazit von Dr. Ewald Glaser, dem Vorstandsvorsitzenden der ZG Raiffeisen eG, und Vermarktungschef Franz Utz auf ihrer traditionellen Getreide-Pressekonferenz am 6. August 2019.

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Die ZG Raiffeisen erwartet in diesem Jahr in Baden eine Getreideernte, die sowohl über dem Vorjahresergebnis als auch über dem Bundesdurchschnitt liegen wird.
Die ZG Raiffeisen erwartet in diesem Jahr in Baden eine Getreideernte, die sowohl über dem Vorjahresergebnis als auch über dem Bundesdurchschnitt liegen wird.ZG
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Die Pressekonferenz fand auf dem digitalen Demo-Betrieb am Hofgut Maxau bei Karlsruhe statt. Dort testet die ZG Raiffeisen Landwirtschaft Digital 4.0 GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Unternehmensgruppe, in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) digitale Zukunftstechnologien für die Landwirtschaft.

Sorge um den Mais

Nach der großen Trockenheit im Vorjahr hat sich das Erntejahr 2019 bisher mit überwiegend freundlichem Witterungsverlauf präsentiert. Das Getreide profitiert überwiegend von einem kühlen und feuchten Frühjahr, während dem Mais vor allem die zweite Hitzewelle noch einmal zugesetzt hat. Die Unternehmensgruppe kann eine positive Halbjahresbilanz ziehen, die jedoch bis auf weiteres noch im Schatten von möglichen Trockenheitsschäden beim Mais steht. Im vergangenen Jahr lag der Jahresumsatz der ZG Raiffeisen-Gruppe mit ihren rund 1900 Mitarbeitern bei rund 1,1 Mrd. Euro.

Gute Erntesituation in Baden

In Baden ist die Getreideernte 2019 in den frühen Lagen des Rheintals größtenteils abgeschlossen und brachte dort bisher sehr gute Ergebnisse, in späten Gebieten ist sie noch in vollem Gange. Nach einem zu trockenen Winter war der Vegetationsverlauf im Frühjahr und Sommer nahezu optimal. Laufende Niederschläge konnten das Regendefizit des Winters ausgleichen und führten zu optimalen Feldbeständen im gesamten Arbeitsgebiet der ZG Raiffeisen. Trotz verfrühter Abreife infolge der hohen Temperaturen nach dem 22. Juni 2019 gab es in den frühen Lagen keine nennenswerten Ertragseinbußen. In den mittleren und höheren Lagen war dagegen eine Schwächung des Ertragspotenzials bei Getreidepflanzen zu verzeichnen.

Ergebnisse sind vielversprechend

Aktuell wird für Baden-Württemberg in diesem Jahr eine Getreideernte von insgesamt 3,6 Mio. Tonnen erwartet, was einen Anstieg um knapp sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Vor allem der Weizen hat von dem kühlen und feuchten Frühjahr profitiert, auch bei Wintergerste und Sojabohnen sind die Ergebnisse vielversprechend.

Unterdurchschnittliche Körnermaisernte erwartet

Der Mais präsentierte sich bis zum Beginn der letzten Hitzewelle hervorragend, hat jedoch anschließend in der Blütephase, in die rund 60 Prozent des Wasserbedarfs der Maispflanze fallen, so gut wie keine Niederschläge bekommen. Infolgedessen geht die ZG Raiffeisen von einer unterdurchschnittlichen Körnermaisernte aus. Das Ergebnis wird vor allem von den Niederschlagsmengen in den kommenden Wochen abhängen. Bisherige Ertragsschätzungen, die beim Mais von einem Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgingen, erscheinen vor diesem Hintergrund zu optimistisch. Es zeichnet sich ab, dass die Ernteerwartungen und Schätzungen der vergangenen Monate, beeinflusst durch die Wetterlage in den verschiedenen Anbaugebieten, sowohl europaweit als auch weltweit etwas zu hoch angesetzt gewesen sind. Landwirte ihre Ernte können laut ZG mit den exklusiven Vermarktungsmodellen der ZG Raiffeisen für Mitglieder absichern und so an eventuell steigenden Marktpreisen noch in vollem Umfang partizipieren.

Anbauflächen und Qualitäten - Probleme beim Raps

Unter der großen Trockenheit von 2018 hat neben dem Mais vor allem der Raps gelitten, hier ist die Anbaufläche um über 15 Prozent zurückgegangen. Bei allen anderen Kulturen außer Mais sind die Anbauflächen dagegen gestiegen. Viele Erzeuger haben ihre Rapsbestände angesichts der Trockenheit sowie aufgrund von Knospenwelke und Schädlingsbefall im Frühjahr 2019 umgebrochen. Infolge fehlender Bekämpfungsmöglichkeiten von Schädlingen und Krankheiten im Raps ist mit einem weiteren Rückgang des Rapsanbaus in Baden-Württemberg zu rechnen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die heimische Pflanzenölproduktion, sondern auch auf die heimische Versorgung mit gentechnik-freiem Eiweiß in der Futtermittelproduktion, für die sich Raps als gentechnisch unbehandelter Sojaschrotersatz inzwischen etabliert hat.

Sojaanbau ausgeweitet

Dagegen hat sich die Anbaufläche für Sojabohnen 2019 im Arbeitsgebiet weiter positiv entwickelt, die Feldbestände präsentieren sich derzeit hervorragend. In Baden-Württemberg wurden in diesem Jahr auf einer Fläche von 7.680 Hektar Sojabohnen angebaut, was einer Ausdehnung von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insbesondere in den Körnermais-Anbaugebieten hat sich die Sojabohne etabliert. Die weitere Preisentwicklung wird sehr stark von dem weiteren Verlauf des Handelsstreites zwischen USA und China abhängen sowie davon, ob die stark verminderte Nachfrage von Schweineproduzenten in China weiter nachlässt. Die von der ZG Raiffeisen erfassten Sojabohnen können im unternehmenseigenen Mischfutterwerk in Kehl verarbeitet werden und stärken damit auch die Marktposition des Unternehmens auf dem regionalen Futtermittelsektor.

ZG will Vermarktung von Biogetreide stärken

Die ZG Raiffeisen trägt der steigenden Anzahl von Biobetrieben in Baden-Württemberg mit der Einrichtung eines eigenen Fachbereiches Rechnung und ist 2019 in die Vermarktung von Biogetreide eingestiegen. „Die Einrichtung des Fachbereichs Bioproduktion ist die logische Fortsetzung unserer Unternehmenspolitik auf diesem Sektor, welche schon 2012 mit dem Bau eines eigenen Öko-Mischfutterwerkes in Kehl begonnen hat“, sagte Dr. Glaser. „Des Weiteren arbeiten wir seit letztem Jahr mit der Erzeugergemeinschaft Rebio, der für Baden-Württemberg zuständigen Vermarktungsorganisation von Bioland, zusammen. Im Vorjahr haben wir damit begonnen, Standorte, an denen bisher konventionelles Getreide erfasst wurde, herauszulösen und auf die reine Biogetreideerfassung umzustellen.“

Mit deutsch-französischem Vermarktungsunternehmen ECU am Start

Zusammen mit der elsässischen Coopérative Agricole de Céréales (CAC) in Colmar hat die ZG Raiffeisen außerdem im Frühjahr 2019 das gemeinsame Vermarktungsunternehmen ECU (Europe Crop United) gegründet. Die ECU bündelt ein gemeinsames Handelsvolumen von rund 1 Mio. Tonnen Weizen und Mais und rund 700.000 Tonnen Lagerraum entlang des Rheins von Huningue bis Mannheim. Das Unternehmen mit einer zweisprachigen Mannschaft aus beiden Genossenschaften wird zum 1. September 2019 das operative Geschäft in Straßburg aufnehmen. „Von diesem Gemeinschaftsunternehmen erwarten wir uns eine Stärkung unserer Marktposition und eine deutliche Optimierung der Logistikkette“, sagte Dr. Glaser. „ECU ist eine grenzüberschreitende genossenschaftliche Antwort auf sich verändernde Marktverhältnisse, getreu unserem Motto: Gemeinsam ist besser als einsam.“

Positive Halbjahresbilanz

Die Geschäftsentwicklung der ZG Raiffeisen-Gruppe im ersten Halbjahr 2019 bezeichnete der Vorstand als zufriedenstellend. Der konsolidierte Gesamtumsatz stieg kräftig um 10 Prozent auf 593 Mio. Euro. Die positive Umsatzentwicklung schlägt sich auch in einem gegenüber dem Vorjahr besseren operativen Halbjahresergebnis nieder.

25 Prozent Umsatzplus beim Energiegeschäft

Im Endverbrauchergeschäft haben erneut alle Geschäftsbereiche ihren Umsatz steigern können. Besonders deutlich war der Anstieg mit 25 Prozent Umsatzplus im Energiegeschäft. Für das zweite Halbjahr wird allerdings eine rückläufige Nachfrage erwartet, weil insbesondere beim Heizöl viele Käufe vorgezogen worden seien. Nachhaltig erscheint aus der Sicht des Vorstands dagegen der Zuwachs von 4,3 Prozent im Baustoffgeschäft. Bei den ZG Raiffeisen Märkten waren es 4,5 Prozent mehr.

Im Agrargeschäft verzeichnete der Geschäftsbereich Vermarktung angesichts des Preisanstieges infolge der großen Trockenheit von 2018 und dank der größeren Raps-Umsätze einen Zuwachs von 12 Prozent. Im Geschäftsbereich Tiernahrung waren es mengen- und preisbedingt 7 Prozent. Das Technikgeschäft legte um 11 Prozent zu. Der Vorstand führt dies vor allem auf die Exklusivmarkenpolitik des Unternehmens sowie auf die Eröffnung neuer Niederlassungen zurück.

Im Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion dagegen konnte der Umsatz lediglich um 1 Prozent gesteigert werden. Bei Düngemitteln gab es eine ausschließlich preisbedingte Steigerung um 8 Prozent, aber der Umsatz mit Saatgut war wegen der im Jahr 2018 verkleinerten Saatmaisvermehrungsfläche um neun Prozent rückläufig. Infolge des größeren Krankheitsdrucks im ersten Halbjahr 2019 stieg der Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln gegenüber dem sehr schwachen Vorjahr um sechs Prozent an, erreicht jedoch nicht mehr den Umsatz des Jahres 2017.
 

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