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Studie der Universität Göttingen

Darf man Tiere essen?

Darf der Mensch Tiere nutzen? Und wenn ja, wie sieht ein ethisch korrekter Umgang mit Tieren aus? Die Positionen zu solchen philosophischen Fragen reichen vom ursprünglichen Anthropozentrismus, wonach der Mensch mit Tieren umgehen darf, wie er möchte, bis hin zum Abolitionismus, der eine Nutzung von Tieren gänzlich ablehnt. Ein Forscherteam der Universität Göttingen hat nun erstmals eine Studie zu den verschiedenen tierethischen Positionen in der Bevölkerung erstellt. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift "Sustainability" erschienen.

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Die Forscher befragten hierfür rund 1000 Bürger in Deutschland, die angeben sollten, inwieweit sie Kernaussagen verschiedener tierethischer Positionen zustimmen oder diese ablehnen. Aus den Ergebnissen identifizierten die Wissenschaftler fünf Gruppen mit verschiedenen Werteprofilen, die sie dann  Hinblick auf einen nachhaltigen Ernährungsstil untersuchten. Zentrales Ergebnis:

Etwa ein Viertel der Befragten unterschieden bei ethischen Fragestellungen nicht zwischen Nutz- und Heimtieren und ernährten sich häufiger flexitarisch oder vegetarisch, als dies in den anderen Gruppen zu beobachten war. Drei weitere Gruppen vertraten zwar ebenfalls deutlich tierwohlorientierte Positionen, unterschieden gleichzeitig aber zwischen Nutz- und Heimtieren. Tieren in der Landwirtschaft wurden dann etwas weniger Rechte zugesprochen. Diese Menschen ernährten sich deutlich seltener vegetarisch.

Nur eine sehr kleine Gruppe lehnte sämtliche tierethischen Positionen ab, was sich auch in einer Ernährungsweise mit vielen tierischen Lebensmitteln widerspiegelte.„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass ein zentraler Aspekt für eine nachhaltigere Ernährung die ethische Gleichsetzung von Nutz- und Heimtieren ist“, erläutert Erstautorin Sarah Hölker, Doktorandin am Lehrstuhl für Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte der Universität Göttingen. Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Achim Spiller ergänzt: „Aus Gründen der Gesundheit, vor allem aber des Umwelt- und Klimaschutzes sowie des Tierwohls gilt es, den Konsum tierischer Lebensmittel deutlich zu reduzieren. Dafür ist ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen tierethischen Positionen als zentraler Motivation für eine nachhaltige Ernährung und dem tatsächlichen Ernährungsverhalten wichtig.“

 

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