Husold bleibt bester Vererber auf der Liste
Nachdem bereits zur letzten Zuchtwertschätzung die ersten Söhne von Anibal mit Töchtern angelaufen sind, können sich diese zum Teil deutlich bestätigen und helfen somit den Söhnen und Enkeln zu guten Platzierungen in der aktuellen Top-Liste.
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Auch wenn die Liste der besten Braunvieh-Bullen weiter von dem inzwischen berühmten Husold (Gesamtzuchtwert (GZW) 136) angeführt wird, sind es andere Bullen, die für den Besamungseinsatz von Bedeutung sind. Dabei spielen Anibal- Blutführungen eine große Rolle.
Bei den geprüften Bullen sind es Anibay und Auranto. Der Anibal-Sohn Amor muss hingegen deutliche Abstriche hinnehmen, was sich auch auf seine Söhne auswirkt. Diesem Trend kann sich Amorie entgegenstellen, der mit einem GZW von 133 der interessanteste Sohn bleibt und neben hohen Leistungen ausreichend Typ und gute Euter verspricht.
Assay ist international inzwischen als kompletter Typvererber mit guter Milchmengenvererbung gefragt, allerdings mit einigen Schwächen in den Fitness-Merkmalen, weshalb der Bulle mehrere Punkte abgeben muss. In diesem Bereich deutlich kompletter ist Auranto, der sich mit einem GZW von 123 bestätigt. Anibay bleibt der geprüfte Bulle für Freunde der modernen Braunviehkuh mit viel Stil und Milch. Er braucht allerdings etwas Beachtung in den Inhaltsstoffen. Als nachkommengeprüfter Bulle kann zudem Highleng (Highway*Juleng) deutlich zulegen und könnte sich bei guter Leistungs- und Euterbewertung für den Zweiteinsatz qualifizieren.
Husold bleibt weiterhin an der Spitze
Bei den inzwischen überwiegend genomisch geführten Zuchtprogrammen der Rasse Braunvieh sind allerdings die Anibal-Enkel von besonderem Interesse. Neben Amorie ist hier Valid interessant, der Anibal als Muttersvater aufweist und bei viel Rahmen hohe Werte im Bereich Eutergesundheit, Persistenz und Nutzungsdauer verspricht. Natürlich bleibt Antonov interessant, der wohl beste Sohn Anibays, der international bereits als Bullenvater genutzt wurde und erneut zwei Punkte im GZW zulegen kann. Mit einem GZW von 129 steht er wieder unter den Top-20 mit hohen Werten für Exterieur und Euter. Mit Alexey (GZW 129) steht inzwischen sein erster Sohn zur Verfügung. Auch der Dario-Sohn Dorian führt Anibal als Muttersvater und bleibt einer der interessantesten Euterbullen. Antonov und Assay sind gesext verfügbar.
Neben Anibal sind es zudem Vasir- und Huxoy-Blutführungen, die eine große Rolle spielen. Männlicherseits gehen Valid, Vaguno, Valdino und Vortex auf Vasir zurück. Mütterlicherseits Amorie, Highnoon, Catman, Antonov, Sansibar, Hessan und Hergartz P.
Valid (GZW 130) ist ein später, aber wahrscheinlich einer der besten Vassli- Söhne. Er geht auf Anibal und Juhus zurück, zeigt viel Format, gute Fundamente und Euter bei passender Beckenstruktur. Valdino ist der höchste Vax-Sohn, ebenfalls aus Huvi gezogen, der modernste Genetik kombiniert, spätreife komplette Typen vererbt, etwas mehr Winkel im Hinterbein verspricht und eine ideale Strichlänge in Aussicht stellt. Vortex ist ein Vanpay-Sohn aus der Vax/Hebroy-Kuhfamilie, der vor allem durch sein Exterieur überzeugt.
Eine gewisse Alternative bieten inzwischen die Cadence-Blutführungen. Mit Catman, Canyon und Casanova kann die RBW hier die höchsten Bullen stellen. Canyon und Casanova waren und sind international als Bullenväter im Einsatz und zudem gesext verfügbar. Canyon ist als Cadura-Sohn aus Huvi und Easton gezogen. Er verspricht ein mittleres Format und mit 131 fehlerfreie Spitzeneuter. Catman ist als Cadura-Sohn aus einer Hercules-Mutter gezogen. Er gehört mit plus 1421 Kilogramm Milch zu den leistungsstärksten Braunviehbullen.
Ebenfalls etwas ausgefallener sind die Bullen Highnoon, Hessan und Sansibar gezogen. Highnoon ist der interessanteste Hochform-Sohn, der auf Huvi und Vassli zurückgeht und mittleres Format, gute Becken, eine hohe Milchmenge und gute Zentralbänder verspricht. Hessan ist ein Hebroy-Sohn aus Vassli mit überzeugender Milchmenge, guter Melkbarkeit und guten Fundamenten. Sansibar ist der höchste verfügbare Sinatra-Sohn, aus einer Vasir-Mutter gezogen, der bei hoher Milchmenge formatstarke Kühe mit guten Fundamenten und fehlerfreien Eutern verspricht.
In der Summe bietet das Braunviehangebot mit exterieurstarken Bullen, aber auch sehr leistungswilliger Genetik ein breites Spektrum, das die Weiterentwicklung der Rasse Braunvieh möglich macht.
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